29.03.2023 14:16 Uhr

Ex-Bayern-Star fordert "knallharte" Kimmich-Kehrtwende

Hansi Flick (r.) und Joshua Kimmich kennen sich bereits aus gemeinsamen Zeiten beim FC Bayern
Hansi Flick (r.) und Joshua Kimmich kennen sich bereits aus gemeinsamen Zeiten beim FC Bayern

Die ersten Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach dem Debakel bei der Weltmeisterschaft in Katar sind Geschichte. Der 2:0-Sieg gegen Peru und die 2:3-Pleite gegen Belgien haben schmerzhaft untermauert, dass das DFB-Team auf dem Weg zur Heim-EM 2024 noch viele Baustellen zu beheben hat. Ein Ex-Verteidiger des FC Bayern nimmt die Stars auf dem Rasen in die Pflicht und fordert eine Kehrtwende von Bundestrainer Hansi Flick.

Er habe die Hoffnung gehegt, dass die Test-Länderspiele gegen Peru und Belgien den noch unklaren Weg der deutschen Nationalmannschaft etwas erhellen würden, habe aber "weiterhin nur viele Baustellen im DFB-Kader" zu Gesicht bekommen, eröffnet Holger Badstuber in seinem Blog seine eher düstere Sicht auf die deutsche Auswahl.

Der Ex-Nationalspieler, dessen Vita unter anderem sechs Meisterschaften, vier Pokalsiege und der Gewinn der Champions League 2013 zieren, nimmt kein Blatt vor den Mund und deckt offen auf, wo die Probleme seiner Meinung nach liegen. 

Die Abwehr sei offensichtlich "fragil" und "im Verbund mit dem Mittelfeld ist nicht gut genug für unsere Ansprüche", wetterte der ehemalige Verteidiger. Der Lustlos-Start der DFB-Elf gegen Belgien mit dem schnellen 0:2-Rückstand sei zudem schlicht ein "Desaster" und mangelnder Einstellung geschuldet. 

"Es ist mir unerklärlich, dass sich Spieler, die sich zur Elite des deutschen Fußballs zählen dürfen, nicht für dieses Trikot zerreißen, nicht alles reinhauen, ohne Emotionen spielen", so Badstuber weiter.

Das DFB-Team hat "Massive Probleme"

"Massive Probleme" sieht Badstuber zudem in der Außenverteidigung. Die Lösung liegt dem Drittplatzierten der WM 2010 zufolge allerdings auf der Hand: Sein Ex-Bayern-Mitspieler Joshua Kimmich muss in den sauren Apfel beißen, seine Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld verlassen und im DFB-Team rechts hinten aushelfen. 

"Als Trainer würde ich sagen: 'Josh, du bist mein Kapitän, aber du musst dich jetzt aufopfern und spielst hinten rechts!' Flick muss sich einfach entscheiden, auf wen er setzt. Knallhart", so Badstuber über Kimmich, an dessen Seite er einige Erfolge feierte.

Außerdem fordert der 34-Jährige, der seine Karriere inzwischen beendet hat, dass man sich nicht hinter den schwachen Ergebnissen bei der EM 2020 und der WM 2022 verstecken darf. "Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Anforderungen nicht zu tief schrauben. Deutschland ist immer noch eine riesige Fußball-Nation mit mehr als 80 Millionen Einwohnern. Unsere Ansprüche sollten ebenso groß bleiben", betont Badstuber.

Um bei der EM 2024 im eigenen Land nicht erneut zu enttäuschen, müsse Flick daher schnell und konsequent handeln, "die Phase der Experimente beenden und einen Stamm aus 14 bis 16 Spielen bilden". Innerhalb dieser Gruppe müssten dann Abläufe automatisiert werden.