HSV vs. VfB Stuttgart "ein emotionales Desaster"

In der Brust des früheren Bundesliga-Profis Markus Babbel schlagen vor den Relegationsduellen zwischen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart zwei Herzen.
"Für mich ist das ehrlicherweise ein emotionales Desaster. Ich war schon als kleines Kind HSV-Fan und habe die Spiele des Klubs immer verfolgt und dann zwei Jahre dort spielen dürfen. Beim VfB Stuttgart hatte ich fünfeinhalb fantastische Jahre, fühle mich jetzt noch dort wahnsinnig wohl, wenn ich dorthin komme", sagte Babbel gegenüber "ran.de".
Der Europameister von 1996 ergänzte: "Es ist schade, dass es einen von beiden erwischen wird. Aber so ist Fußball, ein Ergebnissport."
Während dem HSV in einem dramatischen Saison-Finish der direkte Aufstieg noch vom 1. FC Heidenheim entrissen wurde, hat der VfB einmal mehr eine Chaos-Saison im Oberhaus hinter sich.
"Es war zwischendrin wirklich zum Haare raufen! Der Klub hat eine Entwicklung genommen, die ich nie für möglich gehalten hätte. 2007 wurde Stuttgart Deutscher Meister, spielte auch die Jahre danach fast immer international. Und jetzt stehen sie bereits vor dem dritten Abstieg binnen kürzester Zeit. Und das ist kein Zufall mehr", sagte Babbel.
VfB Stuttgart: Scharfe Kritik an Sven Mislintat
Scharfe Kritik übte er am Stuttgarter Ex-Sportdirektor Sven Mislintat. "Sven Mislintat ist in Stuttgart gefühlt über das Wasser gelaufen. Jeder meinte, dass er die absolute Wahrheit sagt. Viel zu lange hat er die Mär der tollen Mannschaft aufrechterhalten", polterte Babbel.
Mislintat, der inzwischen für Ajax Amsterdam arbeitet, habe beim VfB "mehrere Jahre ohne Aufsicht und Nachfragen schalten und walten" können, so Babbel. "Wenn das Team das riesige Potenzial hätte, von dem er immer erzählte, wäre der Klub nicht in dieser Situation. Dieser Fehler wurde zum Glück korrigiert und mit Wehrle ein sehr fähiger Mann dazu geholt, der den Klub jetzt zusammen mit dem Präsidenten wieder in die richtige Richtung lenkt."
Der VfB habe als Verein grundsätzlich "viel Power und Energie", die aktuelle Mannschaft aber "ein Mentalitätsproblem", konstatierte Babbel.
Gegen den HSV, für den es die zweite Relegationsteilnahme in Folge ist, sieht er die Schwaben dennoch als Favorit. Stuttgart habe "individuell die klar stärkere Mannschaft", so der Ex-Profi.