17.11.2023 11:20 Uhr

Statt Walter? Magath würde sich den HSV noch "zutrauen"

Felix Magath trainierte den HSV von 26 Jahren schon einmal
Felix Magath trainierte den HSV von 26 Jahren schon einmal

Als Spieler wurde Felix Magath beim Hamburger SV zu einer echten Vereinslegende. Dreimal wurde er mit dem HSV Deutscher Meister, ballerte den Klub im Jahr 1983 außerdem zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister. Seine Vergangenheit als Cheftrainer bei seinem Herzensverein endete vor über 25 Jahren allerdings mit der vorzeitigen Entlassung. Eine Wunde, die Magath bis heute schmerzt.

Bei einem Promotionstermin für sein Buch "Gegensätzliches" in Hamburg erzählte Magath, dass seine Entlassung im Mai 1997 seine bis heute bitterste Niederlage im Profi-Sport war: "Das war meine größte Enttäuschung im Fußball. Trotz zwei verlorener WM-Endspiele und zwei verlorener Europapokal-Finals. Es hat mich tief getroffen", so der mittlerweile 70-Jährige, der damals zwei Spieltage vor Saisonende seinen Hut nehmen musste.

Von seinen Trainerqualitäten ist Magath derweil noch immer vollends überzeugt. Er ist sich sicher, dem HSV auch in der aktuellen Situation noch weiterhelfen zu können: "Ich würde es mir zutrauen, dem HSV zu helfen", sagte er auf der Veranstaltung nach entsprechender Nachfrage. In welcher Funktion ein mögliches HSV-Comeback Magaths denkbar wäre, ließ er dabei offen.

In den letzten Jahren hätte es bereits dreimal (2007, 2014 und 2018) Kontakt zwischen dem Klub und Magath gegeben, bei dem über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen wurde. Konkret wurde es in allen drei Fällen aber nie.

Hamburger Derby steht am 1. Dezember an

Momentan rangiert zwar noch auf einem direkten Aufstiegsplatz in der 2. Bundesliga, kommt allerdings auswärts nur sehr schwer in Tritt. Nur eines von sieben Auswärtsspielen haben die Norddeutschen gewonnen, weshalb auch Cheftrainer Tim Walter zuletzt in die Kritik geraten war. 

Fußballlehrer Magath führte seine Ansichten aus, warum sich der HSV so schwer tut auf fremden Geläuf: "Für eine Mannschaft, die nach vorne spielt, ist es zu Hause mit 50.000 Fans im Rücken etwas anderes. Das kennen Spieler aus Kiel, Paderborn oder von Wehen Wiesbaden in der Form nicht. Da spielst du natürlich mehr nach vorne. Der Gegner hat mehr Respekt und ist nicht so unangenehm, dass er auch mitspielen will. Das ist bei Auswärtsspielen anders."

Die Favoritenrolle auf die Zweitliga-Meisterschaft und damit das erste Aufstiegsticket sieht Magath derzeit ohnehin beim Stadtrivalen vom FC St. Pauli, der mit drei Punkten Vorsprung Spitzenreiter ist. "Der FC St. Pauli spielt im Moment den besten Fußball in der 2. Liga. Das heißt für den HSV, da wird man gefordert."

Das Hamburger Stadtduell steht am 15. Spieltag am 1. Dezember im Millerntorstadion an.