25.01.2024 10:18 Uhr

Union-Coach droht Mega-Sperre nach Attacke auf Sané

Nenad Bjelica hatte sich beim Spiel gegen den FC Bayern nicht im Griff
Nenad Bjelica hatte sich beim Spiel gegen den FC Bayern nicht im Griff

Union Berlins Trainer Nenad Bjelica droht nach seinem Ausraster im Nachholspiel gegen den FC Bayern womöglich eine lange Sperre.

Das zumindest vermutet der frühere Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe. Via X (vormals Twitter) teilte der 50-Jährige mit, er rechne damit, dass Bjelica für mindestens vier bis sechs Spiele aus dem Verkehr gezogen wird.

Gräfe erinnerte in seinem Post an die "Kopfnuss" von Norbert Meier als damaliger Chefcoach des MSV Duisburg den Albert Streit vom 1. FC Köln. Das Bundesligaspiel hatte Gräfe 2005 selbst gepfiffen. Meier wurde im Nachhinein wegen unsportlichen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit zu einer dreimonatigen Sperre verurteilt. Er verlor zudem seinen Trainerjob beim MSV.

Bjelica hatte die Rote Karte gesehen, weil er Nationalspieler Leroy Sané nach einem Wortgefecht in der Nähe der Berliner Trainerbank zweimal durch das Gesicht gewischt hatte. Der Kroate zeigte danach zwar Reue, bei Sané wollte er sich zunächst aber nicht entschuldigen und warf ihm Provokation vor. Eine solche wiederum könnte sich laut Gräfes Einschätzung als strafmildernd auswirken.

FC Bayern: Das sagt Leroy Sané zur Watschn-Attacke

Sané selbst sieht die Attacke Bjelicas eher gelassen. "Ich wollte eigentlich nur schnell den Ball wieder haben, um den nächsten Angriff zu starten und dann wurde es etwas wild und er hat mir ins Gesicht gegriffen", schilderte der Offensivstar des FC Bayern gegenüber "Bild".

"Ich bin bei so etwas aber nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen", ergänzte der 28-Jährige.

Unions Abwehrspieler Kevin Vogt erklärte, er wolle Bjelicas Aktion nicht Schönreden, Sané habe aber auch "gut provoziert". Vogts Teamkollege Robin Gosens meinte: "Trainer und Spieler haben eine Vorbildfunktion. Emotionen sind okay, aber wenn es körperlich wird, geht das nicht."

Bjelicas Gegenüber Thomas Tuchel kommentierte die vieldiskutierte Szene zurückhaltend: "Es ist nicht gut. Es ist schwer, ihn zu verteidigen. Ich möchte aber nichts dazu sagen. Ich brauche kein Öl ins Feuer gießen."