19.02.2024 14:06 Uhr

Matthäus übt scharfe Kritik an Tuchel

Lothar Matthäus sieht
Lothar Matthäus sieht "viele, viele Fragen" beim FC Bayern

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat nach der überraschenden 2:3-Pleite des FC Bayern beim VfL Bochum deutliche Kritik an Trainer Thomas Tuchel geübt.

Der 50-Jährige habe "seine Spieler in den letzten Monaten nicht immer motiviert, sondern teilweise in Frage gestellt. Das ist immer das Schlimmste", monierte Matthäus im Fußball-Talk "Sky 90".

Der Weltmeister von 1990 führte aus: "Es waren auch nicht irgendwelche Spieler, sondern Führungsspieler, die an den letzten großen Erfolgen beteiligt waren, die auf dem Platz den Unterschied gemacht haben. Du brauchst diese Spieler, wie Thomas Müller, wie Joshua Kimmich, wie Leon Goretzka oder Matthijs de Ligt."

Kimmich beispielsweise sei von Tuchel durch seine öffentlich formulierten Transfer-Wünsche "in Frage gestellt" worden, konstatierte Matthäus. "Wenn ein Spieler mal auf der Bank sitzt, dann er muss er das fressen. Aber ich glaube, das ist kaum zu kitten, zumindest nicht 100-prozentig."

Er wolle allerdings damit nicht sagen, dass ein solcher Spieler "gegen den Trainer spielt", betonte der 62-Jährige.

"Es gibt viele, viele Fragen, die sich der FC Bayern stellen muss"

Insgesamt sieht Matthäus eine Reihe von Baustellen auf die Verantwortlichen an der Säbener Straße zukommen. "Es gibt viele, viele Fragen, die sich der FC Bayern stellen muss, um in Zukunft wieder stabil zu werden und eine andere Außendarstellung zu haben", so der heutige TV-Experte. "Was will der FC Bayern? Wo ist die DNA?"

Auch die Transfer-Politik der Münchner vor der Saison habe "nicht funktioniert", unkte Matthäus.

Nach der Niederlage in Bochum beträgt der Rückstand des FC Bayern in der Bundesliga auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen bereits acht Punkte. In der Champions League droht nach dem 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom das frühe Aus.

Eine Trainer-Diskussion verneiden die Verantwortlichen aber öffentlich nach wie vor. Tuchel werde "selbstverständlich" im nächsten Liga-Spiel am Samstag gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen, sagte CEO Jan-Christian Dreesen am Sonntag.