19.03.2024 07:39 Uhr

Die Bundesliga verneigt sich vor Freiburg-Coach Streich

Christian Streich hört zum Saisonende als Trainer des SC Freiburg auf
Christian Streich hört zum Saisonende als Trainer des SC Freiburg auf

Nach dem angekündigten Rücktritt von Christian Streich zum Saisonende verneigt sich die Fußball-Bundesliga vor dem Trainer des SC Freiburg. Auch Xabi Alonso bezieht gegenüber sport.de Stellung.

Die Nachricht, dass Christian Streich zum Saisonende als Trainer des SC Freiburg aufhören wird, hat die Fußball-Bundesliga am Montagmorgen geschockt.

Die Anerkennung für den 58-Jährigen, der seit 29 Jahren in verschiedenen Funktionen bei den Breisgauern tätig war, ist riesig. Davon zeugen auch zahlreiche Reaktionen.

"Kontinuität auf hohem Niveau ist ein Erfolgsfaktor im Fußball. Christian Streich und seine Arbeit für den SC Freiburg sind ein hervorragendes Beispiel dafür", sagte Fernando Carro, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, gegenüber sport.de: "Es ist schade, dass er aufhört. Aber nach all den aufreibenden Jahren im Fußballgeschäft ist es auch ein Schritt, für den man Verständnis haben muss und der Respekt verdient.“

Auch Bayer-Coach Xabi Alonso huldigte seinem Trainerkollegen. "29 Jahre in einem Klub sind eine unglaublich lange Zeit. Ich bin dankbar dafür, Christian Streich in einigen Spielen begegnet zu sein, jede dieser Begegnungen war von enormer gegenseitiger Wertschätzung geprägt", meinte der 42-jährige Spanier gegenüber sport.de: "Dass er sich jetzt entschieden hat, nach der Saison aufzuhören, ist sehr schade, aber gleichzeitig in diesem fordernden Job auch absolut verständlich. Für seine Zukunft und die gemeinsame Zeit mit der Familie wünsche ich Christian von Herzen alles Gute."

Thomas Eichin, Direktor Lizenz der Geschäftsleitung der Leverkusener Fußball GmbH, verbindet ein jahrzehntelanges Verhältnis zu Streich. "Als gebürtiger Freiburger kenne ich Christian Streich schon sehr lange, früher haben wir gemeinsam in einem Team gespielt", berichtete der Ex-Profi gegenüber sport.de: "Für mich war er schon immer ein außergewöhnlicher und aufrichtiger Mensch voller Empathie, der seine Werte konsequent vorlebt. Auch in seinem Abschied nach einer so langen und erfolgreichen Tätigkeit in Freiburg zeigt sich diese bemerkenswerte Größe."

Freiburg-Coach Streich: DFB-Torhüter Baumann meldet sich zu Wort

Der amtierende Bundesliga-Tabellenführer würdigte Streich auch in den sozialen Netzwerken. "Wirklich, Christian Streich? Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft und hoffen, dass man sich mal wieder sieht. Adieu!", verkündete Bayer Leverkusen auf X, dem früheren Twitter.

Stellung bezogen auch Borussia Mönchengladbach ("Hut ab vor dieser Karriere. Ein großer Trainer und Mensch! Alles Gute, Christian!"), der SV Werder Bremen ("Respekt für so eine Karriere! Toller Trainer, super Mensch!") und der 1. FC Union Berlin ("Ein großer Trainer und Mensch verlässt die Bundesliga-Bühne. Auch wir verneigen uns vor dieser Karriere: Alles Gute für die Zukunft, Christian!")

Der FC Augsburg ("Chapeau! Wir ziehen den Hut und wünschen alles Gute für die Zukunft!") und der VfL Bochum ("Ganz viel erreicht und aufgebaut, und dadurch für viele zum Vorbild geworden. Großer Respekt vor diesen Leistungen, Christian Streich. Alles Gute für die Zukunft!") ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, Streich zu huldigen.

Nationaltorhüter Oliver Baumann machte derweil keinen Hehl daraus, dass Streich eine Art Ziehvater für ihn ist - und das nicht nur sportlich. "Er hat mich mit erzogen, weil ich ihn ja schon seit der Jugend kenne", erklärte der Profi der TSG Hoffenheim im Rahmen der Zusammenkunft der DFB-Auswahl nahe Frankfurt am Montagvormittag: "Ich bin ihm für alles extrem dankbar."

Der 33-Jährige, der von 2000 bis 2014 das Trikot des SC Freiburg trug, ließ es sich daher nicht nehmen, Streichs fachliche und menschliche Qualitäten hervorzuheben: "Wie er Fußball spielen will, wie seine Haltung zum Fußball ist - so hat er mich auch groß gemacht. Das kann man nicht in Worte fassen, weil das sehr viel mehr ist. Er hat zu allen seinen Schützlingen ein sehr, sehr gutes Verhältnis. Das wird immer bleiben."

Streichs Abschied zum Saisonende betrachtet Baumann mit einem weinenden und einem lachenden Auge: "Auf der einen Seite bin ich traurig, auf der anderen Seite freut es mich für ihn, dass er die Zeit jetzt hat für was anderes, weil er das vermisst hat und ich weiß, wie viel Energie ihn so eine Saison kostet."