25.03.2024 08:34 Uhr

Ex-Weltmeister mit EM-Ansage für Nagelsmann

Ein Bild aus alten Zeiten: Kohler jubelt mit dem heutigen DFB-Sportdirektor Völler über den WM-Triumph
Ein Bild aus alten Zeiten: Kohler jubelt mit dem heutigen DFB-Sportdirektor Völler über den WM-Triumph

Jürgen Kohler hat mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als Spieler alles erreicht. 1990 wurde er Weltmeister, 1996 Europameister. Nun hat der frühere Abwehrspieler den aktuellen Hype um das DFB-Team ein wenig gedämpft und gleichzeitig eine "klare Zielvorgabe" für Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Blick auf die Heim-EM aufgestellt.

Nach dem 2:0-Erfolg am Wochenende gegen Frankreich herrscht rund um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ausgelassene Stimmung. Den Mitfavoriten für die anstehende EURO deutlich besiegt, was gibt es Besseres? "RTL" schrieb nach der Partie bereits vom "neuen Deutschland", "Bild" kramte das mittlerweile schon verstaubte "Schwarz-Rot-Geil" aus der Kiste. 

Doch einer, der die aktuelle Hochstimmung kritisch sieht, hat sich nun in seiner Kolumne im "kicker" zu Wort gemeldet: Ex-Weltmeister Jürgen Kohler.

Der Sieg gegen Frankreich sei zwar ein "Achtungserfolg" und ein "kleines Ausrufezeichen" gewesen, schrieb er, fügte jedoch deutlich an: "Mehr aber auch nicht."

Am Ende sei es aber - wie die Partien davor - nur ein Vorbereitungsspiel gewesen.

"Ich habe nach den enttäuschenden Auftritten im November nicht so schwarzgesehen wie viele andere und bin jetzt nicht so euphorisch", ordnete Kohler seine Stimmung ein.

Freundschaftsspiele seien "hübsch und nett", so der 58-Jährige weiter. "Aber bei einem Turnier herrscht vom ersten Spiel an ein Ergebnisdruck, der sich nicht simulieren lässt. Turnierform ist deshalb noch mal etwas ganz anderes", warnte der ehemalige beinharte Verteidiger.

Nationalmannschaft: Kohler nimmt Nagelsmann-Schicksal in den Fokus

Auch in der Zukunftsfrage rund um Julian Nagelsmann, mit dem der DFB am liebsten noch vor der EM verlängern will, äußerte sich Kohler verhalten.

"Ich halte nichts von langfristigen Verträgen für Bundestrainer, maximal zwei Jahre bis zum nächsten Turnier sind sinnvoll", sagte er.

Sein Vorschlag: "Wenn man noch vor der EM verlängert, muss das an eine klare Zielvorgabe gekoppelt sein."

Mit der Qualität innerhalb des DFB-Team müsse der Anspruch sein, "mindestens ins Halbfinale zu kommen. Für mich zählt Deutschland nach wie vor zum Kreis der Top-Favoriten auf den Titel", machte Kohler eine Ansage an den Bundestrainer und seine Mannschaft.