30.04.2024 07:48 Uhr

Hintergründe zum Hoeneß/Tuchel-Ärger enthüllt

Thomas Tuchel (li.) hat es schwer beim FC Bayern
Thomas Tuchel (li.) hat es schwer beim FC Bayern

Beim FC Bayern gibt es derzeit ein großes Thema, das sogar die Trainer-Suche zu weiten Teilen überschattet: Die vielbeachteten öffentlichen Vorwürfe von Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegenüber Noch-Coach Thomas Tuchel. Nachdem Hoeneß im Nachgang seiner Worte mittlerweile viel Kritik einstecken musste, enthüllt ein Medienbericht nun, warum die Klub-Ikone mit Tuchels Arbeit nicht zufrieden ist.

"Wir möchten einen Trainer haben, der die einzelnen Spieler verbessert. Das ist auch der Vorwurf!", mit diesen und weiteren Worten hatte Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Freitag Trainer Thomas Tuchel im Rahmen eines "FAZ"-Kongresses den Willen abgesprochen, Talente zu entwickeln und behauptet, der Chefcoach wolle Probleme stets über Transfers lösen.

Der scheidende Übungsleiter wehrte sich am Samstagnachmittag rund um die Partie der Münchner gegen Eintracht Frankfurt (2:1), nannte die Vorwürfe "absolut haltlos" sowie "meilenweit an der Realität vorbei" und fühlte sich in seiner "Trainerehre verletzt", wie er bei "Sky" betonte. 

Schon am Samstagmorgen soll Tuchel laut "Sport Bild" zudem "außer sich vor Wut" gewesen sein, nachdem er von Hoeneß-Aussagen vom Vorabend erfuhr. Gegenüber den Verantwortlichen habe er seinem Zorn dann intern Luft gemacht. Diese hätten den Trainer auch nicht mehr davon abbringen können, sich danach (auch) noch öffentlich zu wehren.

Wie die "Sport Bild" weiter berichtet, kam Hoeneß' Groll-Rede gegen Tuchel allerdings wohl nicht aus dem Nichts. Schon seit Oktober 2023 soll das Verhältnis zwischen Klub-Ikone und dem Coach angekratzt gewesen sein. Die Beziehung habe "über die Monate gelitten", heißt es, der Ärger um die angeblich fehlende Weiterentwicklung von jungen Spielern gärte schon länger in Hoeneß.

FC Bayern: Hoeneß nimmt Tuchel wohl Transfer krumm

Schon Ex-Coach Ottmar Hitzfeld habe den Ärger der Bayern-Ikone in der Vergangenheit jedes Mal zu spüren bekommen, wenn dieser zu wenig auf eigene Talente setzte, nun war auch das Fass bei Tuchel übergelaufen. 

Konkret soll es demnach um Tuchels Umgang rund um den vom Trainer mit Nachdruck geforderten Transfer einer "Holding Six"  gegangen sein.

Hier sei Tuchel erst zu seinem Glück gezwungen worden, weil er aufgrund der ausbleibenden Verpflichtung aus der Not auf Aleksandar Pavlovic setzen musste, den Youngster, der zuletzt sogar für die DFB-Elf nominiert wurde. Wäre es nach Hoeneß gegangen, hätte Tuchel sofort diesen Weg einschlagen sollen.

Für noch mehr Ärger sorgte laut dem Bericht, dass sich Tuchel aus den Augen des Ehrenpräsidenten zu wenig um Josip Stanisic bemühte und den Rechtsverteidiger mitten in großer Personalnot sogar (auf Leihbasis) zu Bayer Leverkusen abgab, wo das Münchner Eigengewächs eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Meisterschaft der Werkself spielte.