18.05.2024 17:22 Uhr

Alonsos "Unbesiegbare" schreiben Geschichte

Bayer Leverkusen hat eine historische Saison hingelegt
Bayer Leverkusen hat eine historische Saison hingelegt

Bayer Leverkusen hat als erste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte ohne eine einzige Niederlage eine Spielzeit beendet. Als Belohnung gab es die Schale.

Ganz am Ende, als die Fabelsaison gekrönt war, erhielten die Unbesiegbaren von Bayer Leverkusen auch endlich den verdienten Lohn. Um 17:37 Uhr reckte Kapitän Lukas Hradecky die Meisterschale nach oben, Erfolgscoach Xabi Alonso hüpfte mit der Siegermedaille um den Hals durch den Konfettiregen. Die Leverkusener genossen den Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte nochmal in vollen Zügen - und ließen sich für die "perfekte" Spielzeit ausgiebig feiern.

Als erste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte beendete die Werkself eine Saison ohne eine einzige Niederlage. Am 34. Spieltag besiegte der lange feststehende Meister auch den FC Augsburg mit 2:1 (2:0). Doch die feierliche und ersehnte Schalenübergabe war für das Team von Alonso nur der Auftakt einer möglicherweise spektakulären und historischen Triple-Woche.

Am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) soll im Europa-League-Finale in Dublin gegen Atalanta Bergamo Titel Nummer zwei folgen, am Samstag (20.00 Uhr/ARD und Sky) ist Bayer im DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern der haushohe Favorit. Der Werksklub ist nunmehr seit 51 Pflichtspielen unbesiegt - längst europäischer Rekord - und könnte mit dem "Invincible-Triple" eine der größten Leistungen der Fußballgeschichte aufstellen.

Victor Boniface (12.) und Robert Andrich (27.) trafen für die Werkself. Der FCA vergab durch die Niederlage die letzte Chance auf den Europacup, Eigengewächs Mert Kömür erzielte bei seinem Startelfdebüt für Augsburg nur noch den Anschlusstreffer (62.).

Der 18. Mai wurde endgültig zum schwarz-roten Feiertag: Vor genau 36 Jahren hatte Bayer den UEFA-Cup und damit seinen ersten Titel gewonnen. Nun reiht sich das Alonso-Team als unbesiegter Meister international in den elitären Kreis um den FC Arsenal sowie Juventus Turin ein und beendete diese Saison voller Rekorde und Last-Minute-Heldentaten mit 90 Punkten. Nur der ewige Punkterekord des FC Bayern (91) aus der Saison 2012/13 blieb unerreicht.

Schon beim Aufwärmen herrschte ausgelassene Stimmung in der BayArena: Meister-Schals wurden verteilt, Papp-Pokale in die Höhe gereckt. EM-Hoffnungsträger Florian Wirtz feierte nach Oberschenkel-Prellung nach Einwechslung vor dem Start in die Finalwoche sein Comeback, Dauerbrenner Granit Xhaka wurde geschont. Ansonsten spielte Alonso bei seinem ausgerufenen "ersten Finale" mit voller Kapelle. Vorne stürmte Boniface mal wieder von Beginn an - und brachte die Party früh ins Rollen.

Mitten in die euphorisierte Stimmung wurde es nach 19:04 Minuten auf einmal ganz still. Unter dem Motto "Im Herzen feierst du mit" hielten die Zuschauer in der ausverkauften BayArena für eine Minute lang inne, um der verstorbenen Mitglieder und Fans zu gedenken, die die erste Meisterschaft der Klubgeschichte nicht miterleben können. "Dieser Titel gehört auch euch" prangte als Spruchband vor der Nordkurve.

Im Anschluss wurde aber wieder gefeiert: EM-Fahrer Andrich schob eine abgefälschte Hereingabe von Jonathan Tah per Hacke zum 2:0 ein - und hätte kurz vor der Pause mit einem Distanzschuss nachlegen können (43.). Bayer dominierte das Spiel nach Belieben, doch Augsburg kam durch einen schönen Schlenzer des erst 18-jährigen Kömür aus dem Nichts zurück.

An der großen Meistersause der Leverkusener Rekordjäger änderte das aber nichts mehr.