21.06.2024 13:54 Uhr

"Nummer eins" Sommer rückt gegen Deutschland in den Fokus

Yann Sommer ist die klare Nummer eins der Schweizer - trotz des starken Konkurrenten Gregor Kobel
Yann Sommer ist die klare Nummer eins der Schweizer - trotz des starken Konkurrenten Gregor Kobel

Yann Sommer ist die klare Nummer eins der Schweizer - trotz des starken Konkurrenten Gregor Kobel. Gegen Deutschland wird Sommer erneut gefordert.

Die Diskussion um die Nummer eins kennen deutsche Fußball-Fans nur allzu gut. Der Platzhirsch steht im Tor, obwohl es einen jüngeren, ebenfalls sehr starken Herausforderer gibt, der kräftig mit den Hufen scharrt. Während in Deutschland der "ewige" Manuel Neuer den Vorzug vor Marc-Andre ter Stegen erhält, ist es in der Schweiz Yann Sommer, der den Status des Stammkeepers zementiert hat. Obwohl es da ja noch den Dortmunder Gregor Kobel gibt.

"Yann Sommer ist die Nummer eins und wird das auch bleiben", hatte Nationaltrainer Murat Yakin bereits sechs Monate vor EM-Beginn gesagt - und das aus gutem Grund. "Ich kenne Yann als Menschen und weiß, welches Vertrauen er braucht, um Höchstleistung zu bringen", betonte Yakin im Interview mit der Sport Bild.

Sommer zahlt diesen Zuspruch mit starken Leistungen zurück, im Nationalteam, das am Sonntag (21:00 Uhr/ARD und MagentaTV) auf Deutschland trifft, ist er Teil einer wichtigen Achse. Der Torhüter von Inter Mailand bildet mit Abwehrchef Manuel Akanji und dem Leverkusener Mittelfeldstrategen Granit Xhaka das Herz der Mannschaft, er dirigiert von hinten und ist auf der Linie weiterhin reaktionsschnell und sicher.

Während der EM kassierte er gegen Schottland und Ungarn insgesamt zwei Gegentreffer - nun folgt das Duell mit Deutschland: Darin wird Sommer möglicherweise noch mehr gefordert sein.

Zeit beim FC Bayern hat Spuren hinterlassen

Sommer hat die schwierige Phase des Intermezzos bei Bayern München, wohin er im Januar 2023 als Vertreter des schwer verletzten Neuer aus Mönchengladbach geholt wurde, überwunden. Auch dank Yakins Hilfe.

"Als er zur Nationalmannschaft kam, merkte man, dass die Zeit bei Bayern bei ihm Spuren hinterlassen hat", berichtete der Coach. Die Kritik an Sommer sei unverhältnismäßig und zu hart gewesen, monierte Yakin - und der Schritt des Torhüters nach Italien der genau richtige.

"Es ist traumhaft: Essen, Wetter, Landschaft, Menschen, die Stadt Mailand, der Klub Inter", sagte Sommer der "NZZ": "Wir leben nahe an der Grenze zur Schweiz und nahe am Inter-Trainingsgelände, sind auch einmal im Tessin und fühlen uns in jeder Beziehung wohl."

Das ist für Sommer enorm wichtig. Das Jahr 2023 sei "sehr herausfordernd" gewesen, die zwei Umzüge innerhalb weniger Monate waren "eine große Umstellung für uns als Familie".

Sportlich lief es hervorragend, Sommer war einer der Garanten für den ersten Titelgewinn Inters seit 2021 und untermauerte damit auch seinen Status als Nummer eins im Schweizer Tor, während Kobel in der Bundesliga und Champions League mit dem BVB für Furore sorgte.

Die EM in Deutschland, der Heimat seiner Frau Alina, könnte das letzte große Turnier für Sommer im Kreise der Nati werden - und anschließend die Ära Kobel folgen. Doch festlegen will sich Sommer noch nicht.

"Da spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Familie", sagte er: "Aber ich bin in guter Form, spiele in einem tollen Klub und bin immer stolz, an Turnieren für die Schweiz spielen zu dürfen."