25.06.2024 07:08 Uhr

Ex-Bayern-Star antwortet vielsagend auf Southgate-Frage

Owen Hargreaves spielte einst mehrere Jahre für den FC Bayern
Owen Hargreaves spielte einst mehrere Jahre für den FC Bayern

England ist einer der möglichen Achtelfinalgegner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM. Doch bei den Three Lions hängt nach den ersten Auftritten der Haussegen schief, zu blass und bieder traten sie bislang auf. Auch ein früherer Profi des FC Bayern und ehemaliger Nationalspieler Englands teilt kräftig gegen das Team rund um Harry Kane und Trainer Gareth Southgate aus.

Ein wackliges 1:0 gegen Serbien, ein unbefriedigendes 1:1 gegen Dänemark, das sind die bisherigen Ergebnisse des vermeintlichen Top-Favoriten England bei der EM. Die biederen Auftritte mit laut Kritikern "furchtbarem" Fußball sorgen über die Insel hinaus für Aufregung.

Im Zentrum der Kritik: Coach Gareth Southgate. Dieser bekommt nun auch vom früheren englischen Nationalspieler Owen Hargreaves, Bundesliga-Fans noch bestens aus seiner Zeit beim FC Bayern (2000 bis 2007) bekannt, eine Breitseite verpasst.

Vom "kicker" gefragt, ob Southgate der richtige Trainer für die Three Lions sei, antwortete Hargreavies vielsagend: "Was soll ich sagen? Er ist jetzt hier …"

"Was man fairerweise festhalten muss: Er hat bei den letzten Turnieren einen guten Job gemacht. Aktuell muss man aber auch konstatieren, dass das erste Spiel nicht gut und das zweite noch schlimmer war. Man muss froh sein, dass man vier Punkte hat – und Slowenien sollte man schlagen", setzte Hargreaves Southgate und das Team unter Druck.

Hargreaves: Da kriegt man ja schon Angst

Laut dem 43-Jährigen lässt Southgate viel zu passiv spielen, was er exemplarisch an Stürmer Harry Kane vom FC Bayern festmachte. "Im ersten Spiel sagt er [Southgate, d.Red.] zu Harry Kane auch, er soll nur vorn bleiben. Dann hatte er einen Ballkontakt vor der Pause. Das geht nicht", legte Hargreaves den Finger in die Wunde. "Wenn er sich fallen lässt, müssen andere vorne reinstoßen. Anthony Gordon könnte das zum Beispiel, wenn er mal auf links beginnen würde", so der frühere Mittelfeldspieler weiter.

Das Problem sei zudem, dass viele englische Spieler auf anderen Positionen eingesetzt werden als bei ihren Klub.

"Das ist nicht die Regel bei so einem Turnier, das gibt’s bei Deutschland zum Beispiel nicht", sagte Hargreaves und erklärte: "Bei uns spielt Trent Alexander-Arnold auf der Sechs, Kieran Trippier links statt rechts hinten und Phil Foden auf links. Da spielt er bei City auch manchmal, aber immer mit klarem Zug zum Tor. Hier nicht. Die Leistungen, die ihn zum besten Spieler der Saison in der Premier League haben werden lassen, bringt er nicht."

England muss am Dienstagabend (21 Uhr) im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien ran. Gelingt der Einzug in die K.o.-Runde, ist Hargreaves dennoch pessimistisch.

"Also vor dem Turnier habe ich gedacht, wir haben gute Chancen auf den Titel. Wenn ich die EM sehe, sind wir aber klar hinter Deutschland, Portugal oder Spanien. Wenn man die ersten Spiele anschaut, kriegt man ja schon Angst, falls wir dann bald auf einen Top-Gegner treffen werden."

Das DFB-Team droht England als Gegner im Achtelfinale, sollte die Southgate-Elf gegen Slowenien verlieren und Serbien parallel gegen Dänemark gewinnen oder unentschieden spielen.