Oliver Kahn wehrt sich gegen Gehalts-Vorwürfe

Vor mehr als einem Jahr wurde Oliver Kahn beim FC Bayern von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender entbunden. Nun hat der ehemalige Klub-Boss sich zur damaligen Trennung geäußert und unter anderem auf Vorwürfe reagiert, er und Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic hätten den FCB-Stars zu hohe Gehälter gezahlt.
Der Kader des FC Bayern befindet sich nach der titellosen letzten Saison im Umbruch. Ein Ziel des neuen Sportchefs Max Eberl ist dabei, das Salär der Stars nach unten zu schrauben und das Gehaltsniveau insgesamt zu senken. Immer wieder kamen in den letzten Monaten Vorwürfe auf, der frühere Vorstandsboss Oliver Kahn und sein damaliger Sportdirektor Salihamidzic hätten zu ihrer Zeit sehr hohe Gehälter bewilligt und Eberls aktuelle Arbeit damit erschwert.
Doch genau das wollte Kahn nun im Gespräch mit dem "kicker" nicht auf sich sitzen lassen. "Die Spielergehälter wurden immer mit dem Finanzvorstand und dem Aufsichtsrat abgestimmt und freigegeben. Alle waren sich einig", wehrte sich der nach der unverhofften Meisterschaft 2022/23 entlassene Kahn gegenüber dem Fachmagazin.
"Die Quote der Gehaltskosten für den Spielerkader im Verhältnis zum Umsatz lag wie in der Vergangenheit unter 50 Prozent", so der 55-Jährige weiter. "Diese Größe ist im Vergleich zu anderen europäischen Klubs, bei denen sie teilweise bei 80 Prozent und mehr liegt, ein Top-Wert", hob Kahn hervor und setzte hinzu: "Jeder Verein, der in den letzten Jahren die Champions League gewonnen hat, hat weit höhere Gehaltskosten als der FC Bayern."
Nach mehr als einem Jahr habe er die damalige Trennung, die am Tag des Saisonfinales in der Liga publik wurde, verarbeitet, so Kahn weiter.
"So etwas gehört eben zu diesem Geschäft. Hasan Salihamidzic und ich haben - wie auch einst als Spieler - alles für den Verein gegeben", erklärte er.
"Ein Wechsel in der Führungsebene und besonders beim CEO geht natürlich auch mit Veränderungen einher. Was das für einen der größten Vereine der Welt bedeutet, kann man sich vorstellen. Und damit ist nun endgültig alles zu meiner Vergangenheit als CEO beim FC Bayern gesagt. Ich schaue nur noch nach vorne", schloss Kahn das Kapitel beim Rekordmeister.
Oliver Kahn bald Klub-Besitzer?
Zudem verneinte der frühere Bundesliga-Profi, dass er zeitnah bei einem anderen Klub anheuern könnte. "Daran denke ich im Moment nicht", sagte Kahn. Vom Fußball habe es ihn aber auch nach der Bayern-Zeit "nie weggezogen", er hab lediglich "Abstand" gebraucht.
"Anschließend habe ich meine eigenen Unternehmungen forciert. In war in den USA, Saudi-Arabien oder in Indien, um mir ein Bild vom Fußball dort zu machen."
Statt wieder eine Funktion in einem Klub einzunehmen, könnte er sich jedoch vorstellen, einen Verein als Besitzer zu übernehmen, warnte jedoch gleichzeitig davor, dass das eine große Aufgabe sei.
"In den Fußball zu investieren ist etwas anderes, als in einen Schraubenhersteller. Im Fußball geht es um Kultur, Identität und Gemeinschaft. Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen", betonte Kahn.