30.09.2024 07:25 Uhr

Stein: Nübel "überzeugt nicht", Neuer sollte fernbleiben

Neuer (re.) hat seine DFB-Karriere eigentlich beendet, Nübel (M.) gilt als mögliche Lösung für die Nationalmannschaft
Neuer (re.) hat seine DFB-Karriere eigentlich beendet, Nübel (M.) gilt als mögliche Lösung für die Nationalmannschaft

Der frühere DFB-Keeper Uli Stein und der ehemalige Bundesliga-Fußballer vom FC Bayern, Bastian Schweinsteiger, haben ganz unterschiedliche Ansichten dazu, wie es nach der schweren Verletzung von Marc-André ter Stegen im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft weitergehen soll. Ist der zuletzt gehandelte Alexander Nübel der richtige Mann? Und wie steht es um Manuel Neuer?

Wäre Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger Bundestrainer, dann würde wohl Manuel Neuer ins Tor der deutschen Nationalmannschaft zurückkehren, obwohl dieser zuletzt sogar selbst eine Rolle rückwärts ausgeschlossen hatte. "Er hat sich klar ausgedrückt, aber trotzdem hat man natürlich als Fan immer so eine kleine Hoffnung, dass doch ein Anruf an Manu kommt und er 'Ja' sagt, weil er einfach im Tor eine Aura hat, die den Gegner beeinflusst", sagte Schweinsteiger der "Sportschau".

Neuer sei "ein unglaublich guter Torwart und ein Anführer, daher wäre es eine sichere Bank, ihn hinten im Tor zu haben", so der TV-Experte weiter.

Ganz anders sieht das der frühere DFB-Schlussmann Uli Stein. "Manuel Neuer hatte ich ja im Vorfeld der EM bereits kritisch gesehen. Er hat ein ordentliches Turnier gespielt. Aber auch eines, in dem in einigen Szenen zu erkennen war, dass er in seiner überragenden Karriere den Zenit überschritten hat", blickte Stein im "kicker" auf die Karriere des 38-Jährigen zurück und fügte deutlich an: "Die Entscheidung, beim DFB auszuscheiden, war richtig und sollte nun tatsächlich nicht revidiert werden."

Allerdings habe der DFB um Bundestrainer Julian Nagelsmann "ein Problem, das nun noch einmal überaus deutlich wird", setzte Stein, der insgesamt sechs Länderspiele absolvierte und 1986 mit zur WM fuhr, hinzu: "Deutschland hat sich weit davon entfernt, sich als echte Torhüter-Nation rühmen zu dürfen."

Schweinsteiger und Stein mit ganz unterschiedlicher Meinung zu Nübel

Nach der Verletzung von ter Stegen und dem Ausfall von Trapp, der sich mit einer Oberschenkelverletzung herumplagt, gibt es laut Stein "ein Vakuum" und, "um es ehrlich zu sagen, keinen weiteren Kandidaten, der sich mir für den DFB-Kasten aufdrängt."

Talente, die sich so richtig aufdrängen, sehe er nicht, so der 69-Jährige. Am ehesten sei vom Alter her noch Alexander Nübel denkbar als ter-Stegen-Ersatz. Die Kategorie "Talent" füllt der VfB-Mann aber mit 27 Jahren nicht mehr aus.

"Die Champions League mit Stuttgart ist noch mal ein guter Prüfstein. Aber insgesamt überzeugt mich Nübel nicht wirklich. Guten Spielen folgen immer wieder jene, in denen Sicherheit und Entschlossenheit fehlen", mahnte Stein. 

Deutlich anders sieht Schweinsteiger die Lage zwischen den Pfosten. "Wir haben Gott sei Dank einige gute Torhüter", sagte er und sprach sich für Nübel aus.

"Ich persönlich finde ihn ganz interessant - wenn man sich in der vergangenen Saison mit Stuttgart beschäftigt hat, wie er da gespielt hat, und auch wenn man in die Zukunft schaut, hat er da mit Sicherheit die besten Karten", sagte der Weltmeister von 2014 der "Sportschau": "Ich würde ihm mein Vertrauen aussprechen, bis Marc wieder zurück ist."