Champions League als Ziel? SGE-Boss spricht Klartext
Vor dem Start ins neue Bundesliga-Jahr liegt Eintracht Frankfurt als Tabellendritter auf Kurs Champions League. SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann hält es allerdings für vermessen, die Königsklasse als Ziel auszurufen.
Schon jetzt mit einem Platz unter den ersten vier zu kalkulieren, wäre aus Sicht des 53-Jährige "absurd".
"Man sollte die Dinge realistisch einordnen. Bayern, Leverkusen, Leipzig und Dortmund sind, was Investitionen in den Kader und Personalkosten anbelangt, von Eintracht Frankfurt noch sehr, sehr weit entfernt. Die Top 4 spielen eigentlich ihren eigenen Wettbewerb aus, wenn immer alles nach den finanziellen Möglichkeiten geht", erklärte der Klub-Funktionär im Interview mit "Bild".
Fest steht für Hellmann, dass die aktuelle Momentaufnahme zum Vorbild für die kommenden Jahre werden soll. "Unser Ziel ist es, um internationale Plätze zu spielen, das kann mal die Conference League, mal die Europa League und ja, auch mal die Champions League sein", machte er deutlich.
Bei den ambitionierten Zielen hilft, dass die finanzielle Lücke zur Konkurrenz zuletzt kleiner geworden ist. Seit dem Gewinn der Europa League im Sommer 2022 ist der Kaderwert auf über 300 Millionen Euro gestiegen, so Hellmann.
Frische Millionen für Eintracht Frankfurt
"Deshalb ist großartig, was Markus Krösche (Sportvorstand, Anm. d. Red.) in den letzten zweieinhalb Jahren gemacht hat. Das ist eine unglaubliche Wertsteigerung für unsere Eintracht", schwärmte der Vorstand der SGE.
Um auch in Zukunft weiter handlungsfähig zu bleiben, planen die Frankfurter derzeit, das Eigenkapital um 66 Millionen Euro zu erhöhen.
Laut Hellmann ist das eine wohl überlegte Maßnahme. "Die Tatsache, dass wir Kapital brauchen, ist ja nicht Ausdruck einer Ideenlosigkeit, weil wir nicht wissen, wie wir Werte schöpfen, sondern Ausdruck eines klaren Konzepts", begründete er den Schritt.
Denn nur mit frischem Geld könne man weiter wachsen, die DFB-Lizenzbedingungen erfüllen und sei gleichzeitig nicht auf Spielerverkäufe angewiesen.
"Um unser Niveau zu halten, müssen wir in den nächsten fünf Jahren mindestens dreimal europäisch spielen. Und falls dann doch mal was verrutscht, brauchen wir diese Kapitalrücklage, um keinen Ausverkauf von Spielern vornehmen zu müssen", so Hellmann.