Bericht: Schalke wollte Musiala, Moukoko und Bischof

Die Mannschaft des FC Schalke 04 könnte heute ganz anders aussehen - und möglicherweise auch sportlich ganz anders dastehen -, wenn die Verantwortlichen bei ihrem Werben um einige Top-Talente, die am Ende zum FC Bayern oder zum BVB gingen, in den letzten Jahren mehr Glück gehabt hätten. Drei konkrete und äußerst prominente Fälle wurden nun enthüllt.
Was wäre, wenn ... diese große Frage des Lebens dürften sich auch die Entscheider des FC Schalke 04 in den letzten Jahren gleich mehrfach gestellt haben, als es darum ging, den Kader mit hoffnungsvollen Talenten zu verstärken und genaue jene jungen Spieler zu finden, die das Zeug zum Überflieger haben.
Wie die "Sport Bild" nämlich in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, waren die Königsblauen vor vier Jahren konkret an Tom Bischof dran, jenem Mittelfeldspieler, der gerade bei der TSG Hoffenheim so sehr auf sich aufmerksam macht (17 Bundesligaspiele in 2024/25, zwei Tore und zwei Vorlagen), dass der FC Bayern zuschlug und sich den 19-Jährigen für die neue Saison sicherte.
Demnach boten die Schalke-Bosse Bischof damals an, direkt von der U17 der Hoffenheimer in die Schalker Profi-Mannschaft zu springen. Bischof lehnte ab, ging seinen Weg über die TSG und landet nun zeitnah beim deutschen Rekordmeister.
Dort trifft er auf Jamal Musiala, den die Schalker laut "Sport Bild" im Frühjahr 2019, als der Klub noch in der ersten Liga spielte, nach Gelsenkirchen locken wollten.
FC Schalke 04 im Talente-Pech
Zu dieser Zeit stand der damals 16-jährige Musiala weit oben auf der Scoutingliste, sein Berater wurde in die Knappenschmiede eingeladen und diesem wurde dort das Interesse von S04 mitgeteilt. Obwohl die Musiala-Familie nach Deutschland zurückwollte, und Schalke früh darüber informiert war, hatten die Königsblauen trotz des Werbens keine Chance, weil auch der FC Bayern in den Poker um den heutigen Nationalmannschafts-Shootingstar einstieg und sich den Youngster sicherte.
Doch Musiala war nicht das einzige Top-Talent, auf das es Schalke abgesehen hatte. Auch Youssoufa Moukoko wurde - damals noch beim FC St. Pauli - von den S04-Scouts intensiv beobachtet. Zudem seien die Verhandlungen über einen Wechsel zum Revierklub "sehr konkret" gewesen, wie die "Sport Bild" schreibt. Schalke sei eine realistische Option für den Angreifer gewesen, der in seiner Jugend sämtliche Nachwuchsligen mit seinen Toren dominierte.
Dann allerdings kam bekanntermaßen der BVB dazwischen. Dieser habe deutlich mehr Gehalt geboten. Zwar soll Schalke daraufhin nachgelegt haben, doch das reichte nicht und Moukoko ging zum Rivalen nach Dortmund. Anders als Musiala reichte es aber nicht zum vollständigen Durchbruch.
Mittlerweile ist Moukoko auf Leihbasis bei OGC Nizza aktiv. Ob er noch einmal zum BVB zurückkehrt bzw. dort eine weitere Chance bekommt, ist offen.
Schalke kämpft derweil in der 2. Bundesliga darum, nicht wieder in den Abstiegssumpf zu rutschen und sich stattdessen peu à peu nach oben zu arbeiten. In diesem Sinne sind S04 und Moukoko zwar in den Farben getrennt, aber zumindest in den Zielen vereint.