07.04.2025 08:52 Uhr

Barbarez: Warum Leverkusen die Bayern noch einholen kann

Kann Xabi Alonso den FC Bayern mit Bayer Leverkusen noch von der Spitze stoßen?
Kann Xabi Alonso den FC Bayern mit Bayer Leverkusen noch von der Spitze stoßen?

Sechs Bundesliga-Spiele bleiben Bayer Leverkusen noch, um einen Sechs-Punkte-Rückstand auf den FC Bayern aufzuholen: Laut dem früheren Werkself-Star Sergej Barbarez ein durchaus mögliches Unterfangen.

Aus der Champions League ist Bayer Leverkusen raus, aus dem DFB-Pokal seit Anfang des Monats ebenfalls, umso mehr waren die Augen am Wochenende auf das Auswärtsspiel der Werkself beim 1. FC Heidenheim in der Fußball-Bundesliga gerichtet. Dort hat die Mannschaft von Xabi Alonso bei sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern noch die theoretische Chance auf die Meisterschaft, zumindest so lange der Abstand nicht noch größer wird.

Am Ende bejubelte Bayer am Samstagnachmittag einen knappen 1:0-Erfolg in der Nachspielzeit. Ein wichtiger Erfolg in einer Konstellation, die "kaum brisanter und herausfordernder hätte sein können", wie der Ex-Leverkusener Sergej Barbarez in seiner Kolumne im "kicker" schrieb.

Die Werkself habe nach der Pokal-Schlappe "wieder bei einem Underdog, der zudem im Aufwind und traditionell unangenehm ist", rangemusst. "Wieder also die Herausforderung, ein Spiel gewinnen zu müssen, in dem das eigene Spiel nicht wie gewohnt zum Tragen kommen wird", beschrieb der frühere Offensivmann die Schwierigkeiten, um danach zu loben: "Dass Bayer diese Aufgabe gemeistert hat, lässt das Titelrennen meiner Meinung nach nicht nur auf dem Papier spannend bleiben."

Er sei sich "sicher, dass dieses 1:0 auch insgesamt eine wichtige Bedeutung hat, ganz egal, wie es zustande gekommen ist". Denn so blieb der Rückstand auf sechs Punkte beschränkt. Etwas, das Bayer, "in sechs ausstehenden Spielen weiterhin gewisse Möglichkeiten bietet", zeigte sich Barbarez, der zwischen 2006 und 2008 insgesamt 86 Mal das Leverkusener Trikot trug, überzeugt.

Babarez sieht FC Bayern vor schwierigem Spagat

Der wichtigste Grund für Barbarez' Zuversicht im Fern-Duell mit dem FC Bayern: "Bayer Leverkusen ist aus meiner Sicht total gefestigt und hat in Heidenheim demonstriert, dass diese Mannschaft großen Charakter besitzt, dass sie durch einen so schmerzhaften und unerwartet bitteren Moment nach zwei erfolgreichen Jahren nicht auseinanderfällt."

Ein weiterer Grund für ein anhaltend spannendes Titelrennen ist aus Sicht des 53-Jährigen "die Situation des FC Bayern".

Die Münchner hätten zwar "alle Trümpfe in der Hand" und könnten aufgrund des ausgeglichenen Kaders "trotz der vielen Ausfälle das Tagesgeschäft in der Bundesliga erfolgreich bestreiten".

Aber: "Zum einen ist der zusätzliche Ausfall von Jamal Musiala nach dem Verlust der 'halben Defensive' extrem schmerzhaft, und zum anderen stehen sie vor einem schwierigen Spagat."

Diesen erklärte Babarez so: "Die Bayern müssen extrem ersatzgeschwächt versuchen, zunächst gegen Inter Mailand den Traum vom Champions League-Finale daheim zu wahren und gleichzeitig den Alltag in der Liga mit einem Personal zu bewältigen, das nicht mehr viele Rotationsmöglichkeiten lässt." Eine Situation, die sich Bayer zunutze machen könnte.