Ausflug in den Innenraum: Warum Kane keine Strafe droht

Nur Sekunden trennten den FC Bayern am Samstag vom vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Auch der gesperrte Harry Kane verließ rechtzeitig seinen Platz auf der Tribüne, um sich für die mögliche Party vorzubereiten. Sorgen, dass dem Angreifer für den Ausflug in den Innenraum noch eine Strafe drohen könnte, sind aber unbegründet.
Wie der DFB am Sonntag auf "dpa"-Anfrage mitteilte, habe in Leipzig kein generelles Innenraumverbot für Harry Kane gegolten. Zwar gibt es im Regelwerk einen entsprechenden Passus, der es gesperrten Spielern verbietet, während der Partie an der Seitenlinie Platz zu nehmen.
Anwendung findet diese Regel aber nur bei Roten und Gelb-Roten Karten. Kane hatte das Gastspiel des FC Bayern gegen RB Leipzig derweil wegen der fünften Gelben Karte verpasst.
Der Goalgetter durfte sich somit ganz legal neben der Bayern-Bank aufhalten. Den Großteil des Spiels hatte Kane zusammen mit seinem Bruder Charlie von der Tribüne aus verfolgt.
Von dort aus sah der Engländer, wie die Hausherren in einer fulminanten ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung gingen. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Münchner dann das Heft des Handelns
FC Bayern feiert Quasi-Titel
Ein Doppelschlag von Eric Dier und Michael Olise ließ die Bayern wieder träumen. Nach dem 3:2 durch Leroy Sané hatte die Elf von Vincent Kompany dann tatsächlich schon eine Hand an der Schale, denn bei einem Dreier in Leipzig wäre man an der Tabellenspitze uneinholbar davongezogen.
Der Treffer von RB-Stürmer Yussuf Poulsen in der vierten Minute der Nachspielzeit vertagte die Entscheidung schließlich noch einmal. Verfolger Bayer Leverkusen hat durch den Punktgewinn der Münchner allerdings nur noch theoretische Chancen auf die Titelverteidigung.
In den verbliebenen Spielen müsste die Alonso-Elf über 30 Tore aufholen, um den FC Bayern noch abzufangen. Beim Rekordmeister sprach man deshalb schon vom Quasi-Titel.
Thomas Müller brachte es nach Abpfiff auf den Punkt. Durch das späte Ausgleichstor sei es "ein bisschen komisch. Ich fühle mich ganz als Meister, aber trotzdem sind wir es halt noch nicht".