Zu einer Pflichtübung tritt Salzburg am Donnerstag (19.00 Uhr) im Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa-League an. Nach dem 4:1-Auswärtserfolg bei Liepājas Metalurgs eine Woche zuvor ist das Duell mit den Letten wohl nur noch Formsache. Zumal sich die Salzburger im Baltikum und beim 2:0 gegen Austria Wien von ihrer Schokoladenseite zeigten.

"Siege und Erfolgserlebnisse bringen Selbstvertrauen und Sicherheit in die Mannschaft, und so kann es weitergehen", lautete die klare Ansage von Trainer Ricardo Moniz, der einen denkbar geglückten Start in seine erste Saison als Chefcoach hinlegte. Unter dem Niederländer, der das Traineramt am 8. April von Huub Stevens übernahm, ist die Mannschaft saisonübergreifend seit acht Partien ungeschlagen und feierte zuletzt vier Siege en suite. Die Moniz-Bilanz ist mit acht Siegen in insgesamt elf Spielen bei einem Remis und zwei Niederlagen höchst erfreulich für die Salzburger.

"Wir können positiv in die Zukunft blicken", meinte denn auch Mittelfeldakteur Simon Cziommer, der aber warnte: "Es ist leicht, nach oben zu kommen, aber oben zu bleiben, ist das Schwerste." Auch der Schweizer Abwehrspieler Christian Schwegler drückte auf die Euphoriebremse: "Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden, sondern müssen so weiterarbeiten." Dafür sorgt freilich auch Moniz, der im stark besetzten Kader schon im Training vollen Einsatz fordert: "Jeder Tag ist ein Examen. Wenn jemand sich im Training versteckt, hat er keine Chance."

Derzeit ist der Kader freilich stark geschrumpft. Das Trio Marco Meilinger, Daniel Offenbacher und Georg Teigl bricht am Freitag mit Österreichs U20-Team zur WM nach Kolumbien auf, zudem sind die Defensivkräfte Franz Schiemer, David Mendes und Douglas weiterhin verletzt. Dazu gesellen sich möglicherweise zwei weitere kurzfristige Ausfälle: Innenverteidiger Martin Hinteregger zog sich gegen die Austria eine Oberschenkelzerrung zu, Mittelfeldmann Christoph Leitgeb erkrankte am Montag.

Einige Umstellungen möglich

In den bisherigen beiden Saisonpartien vertraute Moniz der gleichen Startelf, von großen Rotationsmöglichkeiten kann bei 15 fitten Feldspielern keine Rede sein. Möglicherweise kommt aber der neue spanische Innenverteidiger Chema Anton zu seinem Debüt, Leonardo könnte zudem erstmals von Beginn an aufgeboten werden. Und im Sturm hofft Roman Wallner auf seine Chance. Noch nicht einsatzbereit sind Jefferson und Alex von RB Brasil. Ihre Spielgenehmigung wird frühestens für das Wochenende erwartet.

Dass Metalurgs am Sonntag in der lettischen Virsliga einen 3:0-Auswärtserfolg bei Schlusslicht Olimps Riga feierte, dürfte die Salzburger in keinem Fall beunruhigen. Sollte man sich wie erwartet gegen Liepāja durchsetzen, geht das Europa-League-Programm schon eine Woche später weiter. Dann wartet in der dritten Qualifikationsrunde der slowakische Vizemeister FK Senica.

apa