18.12.2012 22:00 Uhr

Keller-Premiere missglückt: Schalke-Aus gegen Mainz

Gelsenkirchen (dpa) - Auch Stevens-Nachfolger Jens Keller hat die Talfahrt des FC Schalke 04 nicht stoppen können. Nach der Trennung von Trainer Huub Stevens verabschiedeten sich die Gelsenkirchener mit einer Heim-Niederlage aus dem DFB-Pokal und verloren gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 1:2 (0:1).

Vor 54 202 Zuschauern in der Veltins-Arena brachte Marco Caligiuri (30.) die Gäste in dem Bundesliga-Duell in Führung. Klaas Jan Huntelaar (75.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Nicolai Müller(83.) das Pokal-Aus der schwachen Schalker besiegelte.

Die Knappen sind nun seit acht Spielen ohne Sieg - der bis zum Saisonende unter Vertrag stehende Keller wird viel Aufbauarbeit leisten müssen in der Weihnachtspause. Mainz dagegen singt und lacht nach dem Sprung ins Pokal-Viertelfinale. Auch wenn Trainer Thomas Tuchel nach einem wilden Protest gegen ein rüdes Foulspiel von Jermaine Jones auf die Tribüne verbannt wurde.

Schalkes neuer Trainer stellte Joel Matip, Atsuto Uchida, Christoph Moritz und überraschend Lewis Holtby nicht auf. Die routinierten Tranquillo Barnetta, Christoph Metzelder, Jermaine Jones und Angreifer Ciprian Marica standen in der Startelf. Der Rumäne stürmte neben Klaas Jan Huntelaar. «Ich erwarte, dass wir aggressiv sind und zu Hause zeigen, dass wir gewillt sind das Spiel zu gewinnen», sagte Keller vor dem Anpfiff. Doch daraus wurde nichts.

Mit dem zuletzt rotgesperrten Stammtorhüter Christian Wetklo an der Spitze hatte auch Tuchel ein Quartett in der Startelf getauscht. Im Vorfeld der Pokal-Begegnung hatte der Mainzer Coach die Gerüchte, er werde nach Saisonende neuer Schalke-Trainer, heftigst dementiert: «Das ist falsch und gelogen.»

Schon nach neun Minuten musste Tuchel den verletzten Slowaken Radoslav Zabavnik für Junior Diaz tauschen. Vorteile hatten zunächst die Schalker, die größte Chance allerdings die Mainzer. Nach einer Ecke stand Noveski (19.) völlig frei, doch sein Drehschuss ging knapp über das Tor. Auch wenn die seit sieben Spielen sieglosen Schalker kaum Werbung in eigener Sache betrieben, wurde sie von ihren Fans unterstützt.

Freilich sprang der Funke nicht über. Und als nahe des Mittelkreises der Schalker Jones und der Mainzer Nicolai Müller nach einem Zweikampf liegen blieben, kam Adam Szalai an den Ball. Der Ungar spielte blitzschnell weiter auf den völlig frei stehenden Caligiuri, der dem verdutzten 04-Keeper Timo Hildebrand keine Chance ließ.

Die Schalker gaben dann wenigstens nach der Pause Gas. Nach einem Fuchs-Freistoß waren die Gäste kurz nach dem Wechsel im Glück. Dann war es der Niederländer Huntelaar, der knapp am Tor vorbei zielte. Dann verletzte sich der bis dahin beste Schalker Julian Draxler und wurde in der 57. Minute durch Chinedu Obasi ersetzt.

Viel Glück hatte Jones nach einem rotverdächtigen Foulspiel gegen Torschütze Caligiuri. Es kam zur Rudelbildung auf dem Feld, Tuchel protestierte heftigst und wurde von Schiedsrichter Marco Fritz zu Recht auf die Tribüne geschickt. Der kurz danach eingewechselte Holtby belebte dann das Schalker Spiel. Zunächst vergab Obasi kläglich, dann spielte U21-Kapitän Holtby im Strafraum Marica frei, der Huntelaar sah. Eiskalt verwandelte der Niederländer - Schalke durfte hoffen. Doch dann war es der gerade eingewechselte Jan Kirchhoff, der den schon gegen Stuttgart zweimal erfolgreichen Nicolai Müller freispielte. Fünf Minuten vor Schluss traf der Österreicher Christian Fuchs die Latte.