18.08.2009 23:45 Uhr

Schwere Bürde beim "Leichtgewicht"

Ein "Leichtgewicht", ein "Nobody", ein "Glückslos", eine "machbare Aufgabe", der "leichteste Playoff-Gegner" - was nach der Auslosung zur Champions-League-Qualifikation über den FC Timisoara zu lesen war, ist wenig schmeichelhaft und lässt nur einen Schluss zu: Der VfB putzt den rumänischen Vize-Meister und kann schon mal mit der Gruppenphase planen.


Die Schwaben also müssen gewinnen und können dabei eigentlich nur verlieren. Die Erwartungen von Fans, Medien und Verantwortlichen sind so groß, dass sie durchaus als Bürde taugen mögen. Doch die Alarmglocken sollten bei Trainer Markus Babbel und seiner Elf nicht nur durch die deutliche, undankbare Favoritenstellung ausgelöst werden. Auch die gute Form des Gegners in der noch jungen Saison lässt durchaus aufhorchen: Timisoara ist in der rumänischen Liga nach drei Spielen ungeschlagen und steht hinter Cluj auf Platz zwei der Tabelle. In der dritten Champions-League-Qaulifikationsrunde warfen die Violetten zudem UEFA-Cup-Sieger Shakhtar Donetsk aus dem Wettbewerb. In sämtlichen Pflichtspielen dieser Saison ist Timisoara noch ungeschlagen.


Kein Wunder also, dass VfB-Coach Markus Babbel den Journalisten die obligatorische Warnung vor einem starken Gegner aufsagt: "Es wird alles andere als einfach und wir wissen, dass Timi?oara eine sehr starke Mannschaft ist." Ein starker Gegner, aber nicht so stark, als dass er den Einzug des VfB in die Champions League verhindern könnte, soll das wohl heißen. Am Besten, so Babbel weiter, soll der schon im Hinspiel mit einem Sieg auf den Weg gebracht werden.


Mit Einsatz, taktischer Disziplin und Nationalspieler Gheorge Bucur im Angriff wollen die Rumänen dagegen halten und geben sich durchaus kämpferisch. Trainer Ovidiu Sabou hält die Stuttgarter für schlagbar, ebenso Mittelfeldspieler Arman Karamyan, der die jüngst bezwungenen Ukrainer aus Donezk für die stärkere Elf hält. Bis zu 40000 zumeist lautstarke Fans werden es zumindest bei Anpfiff im Dan Paltinisanu, dem zweitgrößten Stadion des Landes, genauso sehen - immerhin haben sie die Möglichkeit ihren Verein, der vor gut einem Jahr noch als Politehnica Timisoara auflief, zum ersten Mal in die europäische Königsklasse zu schreien.