Bundesliga 2013/2014 » 15. Spieltag » Liveticker: Bor. Mönchengladbach - FC Schalke 04 2:1

Fazit:
Gladbach gewinnt das direkte Duell mit dem Verfolger auf den vierten Platz und bringt damit einen Sicherheitsabstand zwischen sich und die Gelsenkirchener. Nach der Pokalniederlage waren die Knappen gefordert, verloren kurz vor der Pause zwar ihren Kapitän und gerieten zudem in Rückstand, waren aber im zweiten Durchgang trotzdem das bessere Team, weil die Borussia zunehmend passiv und sorglos agierte. Damit können die Fohlen durchatmen, die sogar noch ein echtes Powerplay überstehen mussten. Für Jens Keller wird es damit noch ungemütlicher, der heute aber rückblickend auf ein undankbares Spiel blickt. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Es gibt noch einmal Einwurf für die Knappen, doch es reicht nicht mehr!

Wer hätte gedacht, dass die Fohlen in Überzahl hier in der Nachspielzeit nur noch die Bälle rausprügeln?

Fährmann ist mit vorne, kommt sogar in die Nähe des Balles, doch letztlich ist es Matip, der den Ball irgendwie noch mit der Schulter in Richtung Tor bringt.

Gladbach geht gefühlt mit zehn Abwehrspielern in die Nachspielzeit: 180 Sekunden sind es!

Lucien Favre mischt Beton an, nimmt auch den zweiten Torschützen unter Applaus runter und bringt einen zusätzlichen Defensiven.

Jetzt bringt Keller den Stoßstürmer und da darf man schon die Frage stellen, ob das nicht ein wenig zu spät kommt.

Apropos Flankengeber: Fuchs geht gleich an die Arbeit und bedient Boateng, dessen Kopfball aus acht Metern aber knapp drüber fliegt.

Fährmann gegen Herrmann! Der Gladbacher wird von Raffael im rechten Strafraum bedient und geht auf den Keeper zu, der den Winkel aber gut verkürzt und so zur Ecke klärt.

Wann reagiert Keller? Mit Ádám Szalai hätte man noch einen echten Stoßstürmer auf der Bank und wenn der noch was bewirken soll, wäre es dann mal an der Zeit.

Nein, trotz Überzahl kommt Gladbach nicht in die Aktionen, weil zu viele Fehlpässe den Spielfluss unterbrechen.

Der Konter mündet in einem Freistoß, der nichts einbringt.

Gevatter Zufall hilft den Hausherren jetzt mal, weil ein Ball über Umwege zu Jantschke gelangt, der auf Raffael an der Strafraumgrenze ablegt. Der Brasilianer erwischt das Leder aber nicht richtig und setzt es gute zwei Meter links am Kasten vorbei.

Gelbe Karte für Atsuto Uchida (FC Schalke 04)
Erneut gibt es Diskussionen bei Königsblau, weil Xhakas Grätsche gegen Meyer nicht geahndet wird und Uchida daraufhin taktisch foulen muss. Zwayer lässt zunächst den Konter laufen, den die Hausherren aber nicht gut ausspielen und zeigt dem Japaner im Nachgang den Karton.

Vor allem ist nicht zu verstehen, dass die Hausherren in Überzahl durch Fehler den Gegner zu kontern einladen. Das ist völlig unnötig, wo man eigentlich Schalke das Spiel überlassen könnte.

Gladbach agiert nachlässig: Die Fohlen schenken völlig unnötig den Ball in der Vorwärtsbewegung her und Meyer vollendet an der Strafraumgrenze den Konter, scheitert aber an Marc-André ter Stegen.

Die Knappen setzen zu einem sehenswerten Konter an, über rechts geht Farfán steil, sein Querpass verfehlt in der Mitte den mitgelaufenen Boateng aber um einen guten Meter.

Gladbach hat die Partie im Griff, setzt offensive Akzente und bindet den Gegner in dessen Hälfte. Keller versucht derweil aus seiner Coaching-Zone verbale Aufmunterung zu verbreiten.

Patrick Herrmann wird von Raffael per Doppelpass sehenswert in den Sechzehner geschickt und der Abschluss aus halbrechter Position saust abgefälscht nur knapp über den Querbalken.

Der Ball zappelt im Netz nachdem Raffael frei vor Fährmann einschiebt, doch der Assistent hebt die Fahne. Die Zeitlupe zeigt aber: Atsuto Uchida pennt, rückt nicht raus und wir wollen dem Linienrichter bei dieser Zentimeterentscheidung mal trauen.

Standards wären so eine Möglichkeit, weil der Nachteil der Unterzahl dort nicht ins Gewicht fällt, diesen Versuch kann Gladbach aber klären.

Die erste Aktion gehört immerhin mal seinem Team: Eine Freistoßflanek aus dem Halbfeld köpft Joel Matip in Richtung ter Stegen, der Keeper kann die Kerze aber locker aufnehmen.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang, umgestellt wird bei den Gästen allerdings dennoch: Joel Matip rückt auf die vakante Innenverteidigerposition und Schalke agiert nur noch mit einem Sechser.

Halbzeitfazit:
Der Partie fehlen zwar die Torszenen aus dem Spiel heraus, kommt aber in den ersten 45 Minuten dank der Intensität trotzdem kurzweilig daher. Schalke geht in Führung, hadert zur Pause aber mit Schiri Zwayer und dem Glück, weil Raffaels Ausgleich abgefälscht und der Platzverweis und Elfmeter für den Kapitän diskutabel ist. Jetzt wird es natürlich schwer für die Knappen, für die es realistisch nur noch um einen Punkt gehen kann. Bis gleich!

Große Diskussionen begleiten den Treffer an der Seitenlinie und wenn man sich die Entscheidungen in der Gesamtheit anschaut, kann man durchaus verstehen, warum Keller draußen mit dem vierten Offiziellen diskutiert. Allerdings: Eine ausgewiesene Fehlentscheidung ist Zwayer nicht vorzuwerfen. Die Gemüter können sich nun beruhigen, kurz danach geht es in die Pause.

Gelb-Rote Karte für Benedikt Höwedes (FC Schalke 04)
Max Kruse läuft im rechten Strafraum ein, setzt Santana mit einem Haken auf den Hosenboden und der Kapitän fälscht im Fallen den Abschluss auf die lange Ecke mit dem Oberarm-Schulterbereich über den Kasten ab. Es gibt Elfmeter und den Platzverweis!

Wie hier: Schalke setzt sich durch, doch die Rücklage von der Grundlinie erreicht Draxler in der Mitte nicht.

Bei der nächsten Ecke der Hausherren geht Patrick Herrmann am langen Pfosten volles Risiko und nimmt das Leder volley ab, drischt den Versuch aber in den Nachmittagshimmel.

Vor allem in die Strafräume geht wenig, die Borussen kommen über Standards und Schalke sucht Mittel und Wege, Boateng vorne einzusetzen.

Gelbe Karte für Benedikt Höwedes (FC Schalke 04)
Der Kapitän geht an der Außenlinie gegen Arango zur Sache und erwischt neben dem Ball auch den Knöchel des Venezuelaners.

Seit dem Ausgleich sind die Gladbacher obenauf, Schalke schwimmt zwar noch nicht, zieht sich aber sicherheitshalber die Badehose an.

Die Szene zeigt auch, wie dünn das Nervenkostüm der Knappen dieser Tage ist: Bislang sicher treibt der Ausgleich Santana zum Fehler und ermöglicht so die Chance.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 1:1 durch Raffael
Der Brasilianer packt den Sonntagsschuss am Sonnabend aus! Am Strafraum bedient fälscht Felipe Santana den Abschluss noch leicht ab und so schlägt der Ball unhaltbar für Fährmann im linken Giebel ein!

Einige Fouls verhindern aktuell den Spielfluss. Zunächst langt Stranzl gegen Meyer hin, danach greift Matip zu einem taktischen Foul gegen Raffael.

Tooor für FC Schalke 04, 0:1 durch Jefferson Farfán
Der Peruaner übernimmt und setzt das Ding halbhoch in die rechte Ecke. Marc-André ter Stegen ist zur Stelle, kann den platzierten und wuchtigen Abschluss aber nur noch abfälschen und nicht entschärfen.

Elfmeter Schalke! Der nächste Konter der Knappen rollt, Jefferson Farfán serviert in die Mitte und am langen Pfosten reißt Korb überdeutlich Boateng am Arm zu Boden, der den Ball ansonsten eingeschoben hätte.

Kevin-Prince Boateng holt sich die Bälle im Mittelfeld ab, wahlweise rückt dann Meyer ins Zentrum. Das generelle Problem bleibt dann jedoch, es fehlt die Anspielstation.

Das sind die Opfer der taktischen Variante: Jefferson Farfán nimmt Atsuto Uchida auf der rechten Seite beim Schnellangriff mit, doch Boateng steht als umfunktionierter Mittelstürmer dann eben nicht da, wo ein Mittelstürmer zu stehen hat und so fehlt der Flanke der Abnehmer.

Spielerisch geht bei den Gästen nicht viel und so fasst sich Boateng aus knapp 30 Metern ein Herz, der Schuss landet aber näher an der Eckfahne als am Kasten. Eventuell eignet sich der Versuch allerdings als Signal an die Kollegen, mit etwas mehr Herz an die Sache zu gehen.

Kruse geht links nach einem Steilpass auf die Reise, wird von Santana jedoch abgefangen und muss den geordneten Rückzug antreten. Gladbach übernimmt hier zunächst die Initiative und die Knappen schauen, dass die defensive Grundordnung stimmt.

Wir können auf die Statistik schauen, weil sich das Geschehen auf dem Rasen noch sortiert. Gladbach kann die ersten Standards erwirtschaften, die jedoch noch ohne Nebenwirkung bleiben.

Wer erwischt den besseren Start in diesem wegweisenden Duell? Die Stimmung jedenfalls ist dem gehobenen Anlass angemessen!

Der Unparteiische der Partie ist Felix Zwayer, dem Martin Petersen und Holger Henschel an den Linien assistieren.

Nach der katastrophalen Abwehrleistung gegen Hoffenheim reagiert Keller mit zwei Umstellungen: Sead Kolasinac und Felipe Santana rücken in die Viererkette und Joel Matip einen vor auf die Doppelsechs neben Roman Neustädter. Dazu greift der Übungsleiter wieder auf die taktische Alternative mit Kevin-Prince Boateng im Sturm zurück und der junge Max Meyer übernimmt die Mittelfeldzentrale. Szalai, Jones und Fuchs nehmen dafür zunächst auf der Bank platz.

Viel Grund zu wechseln hat der schweizer Übungsleiter nicht und lässt seine Erfolgself daher auch intakt. Besonders aufpassen müssen die Schalker auf das Offensivquartett Kruse, Raffael, Juan Arango und Patrick Herrmann, die an nur an einem Tor der Gladbacher nicht direkt oder indirekt beteiligt waren. Gerade Raffael dürfte heute extra motiviert sein, weil er sich in Schalke in der letzten Saison nie durchsetzen konnte und unter Favre, der ihn schon in Berlin geformt hatte, wieder aufblüht.

Horst Heldt wollte nichts beschönigen, verwies aber vor der Partie auf die Personalsituation, die es derzeit nicht gewährleiste, dem ein oder anderen im Sog der englischen Wochen mal eine Pause zu gönnen. So heißt es durchhalten bis zur Winterpause, auch für Coach Jens Keller, der nicht mehr unumstritten bei den Knappen ist. Mit dem DFB-Pokal habe man eines der großen Ziele verpasst und nun heißt es in der Liga Charakter zeigen.

An den Tasten versorgt Euch Janosch Ferda mit allen wesentlichen Infos rund um die Partie. Viel Spaß!