Bundesliga 2013/2014 » 15. Spieltag » Liveticker: Eintracht Frankfurt - 1899 Hoffenheim 1:2

Fazit:
Die TSG 1899 Hoffenheim siegt 2:1 im Kellerduell bei Eintracht Frankfurt, verschafft sich damit etwas Luft im Abstiegskampf und schießt die Hessen noch tiefer in die Krise. Nach der ereignisarmen ersten Halbzeit legten die Mannschaften nach dem Seitenwechsel los wie die Feuerwehr: Zunächst brachte Schipplock die Gäste in Führung (46.). Fast im direkten Gegenzug sorgte Joselu für den Frankfurter Ausgleich (48.). Und wiederum nur kurz danach schoss Roberto Firmino seine Farben erneut in Front (51.). Danach war es auf der einen Seite ein gut 40-minütiges kopfloses Anrennen der Hessen - und auf der anderen ein Festival der ausgelassenen Konterchancen von Hoffenheim. Letztendlich spielten die Gäste aus dem Kraichgau die Partie souverän herunter und nehmen die drei Punkte mit.
Frankfurt könnte nun morgen vom SC Freiburg, der gegen Wolfsburg ran muss, überholt werden und würde dann auf den Relegationsplatz zurückfallen. Die TSG springt auf Tabellenplatz elf. Besten Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend noch!

Auch in dieser Nachspielzeit ist die Eintracht zu harmlos. Schluss in Frankfurt!

Gelbe Karte für Bamba Anderson (Eintracht Frankfurt)
Der Frankfurter Abwehrspieler muss einen weiteren Hoffenheimer Konter mit einem taktischem Foul unterbinden. Freistoß für 1899 in der Hälfte der SGE...

Trapp verhindert das 1:3! Konter Hoffenheim, Modeste bricht zentral durch und ist alleine vorm Keeper. Der kommt entgegen, bleibt aber oben und lenkt dann mit einem starken Fußreflex den flachen Abschluss des 1899-Stürmers Zentimeter am Pfosten vorbei. Rächt sich die schlechte Chancenauswertung der Gäste noch in der Schlussphase?

Volle Offensive nun bei der SGE: Rode geht, gelbverwarnt und angeschlagen, geht aus dem Spiel und Angreifer Lakić ersetzt den Mittelfeldmann.

Nächster Konter der TSG, diesmal ist es knapper! Ein eigener Freistoß fliegt den Frankfurtern um die Ohren und landet schließlich bei Johnson, 30 Meter vor dem Tor der Gastgeber. Der tankt sich gut durch, geht dann noch und schiebt den Ball halblinks aus 12 Metern Entfernung knapp am langen Eck vorbei.

Sekunden nachdem der Wechsel vollzogen ist und Salihović anstelle von Volland den Platz betritt, geht auch der Bosnier gut zur Sache: An der Seitenlinie räumt er Joselu ab und hat Glück, dass er nicht sofort verwarnt wird. Sippel lässt den Karton stecken.

Gelbe Karte für Roberto Firmino (1899 Hoffenheim)
Denkste, nichts ist es mit der Beruhigung der Gemüter! Firmino langt im Mittelfeld deftig hin gegen Schwegler und sieht ebenfalls die Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Joselu (Eintracht Frankfurt)
Die Emotionen schwappen wieder über. Der Frankfurter reagiert mit einem harten Einsteigen in der Nähe des Hoffenheimer Sechzehners auf ein Foul von Volland Sekunden vorher, nach dem der Vorteil für die SGE lief. Gelb für den Spanier...

Kadlec zieht aus spitzem Winkel mit Wucht aufs kurze Eck, Grahl reißt die Hände hoch und wehrt zur Ecke ab...

Die Eintracht tut sich nach wie vor schwer gegen gut gestaffelte Hoffenheimer. Die lauern auf einen finalen Konter, denn ein dritter Treffer würde diese Partie wohl zugunsten der Kraichgauer entscheiden.

Rosenthal kommt und soll die lahmende Offensive seines Teams ankurbeln. Der bemühte aber weitgehend wirkungslose Inui macht Platz.

Immerhin mal wieder ein Abschluss der Hausherren, aber Jungs beherzter Versuch aus der Ferne verfehlt das Tor der Hoffenheimer um einen guten Meter. Die SGE ist ziemlich weit vom Ausgleich entfernt momentan.

Die Gastgeber stehen gehörig unter Druck und fast jeder Hoffenheimer Angriff ist nun gefährlich. Mit dem 2:1 im Rücken wollen die Gäste aus dem Kraichgau den Sack jetzt zu machen. Eine knappe halbe Stunde bleibt der SGE noch, um das Spiel zu drehen.

Freistoß für die Eintracht aus dem rechten Halbfeld. Inui steht bereit...

Václav Kadlec aus der zweiten Reihe! Der Tscheche fasst sich kurz vor dem Strafraum des Gegners einfach ein Herz und hält halbhoch aufs linke Eck. Grahl hat den Braten gerochen und kann die Kugel festhalten.

Sekunden nach dem Treffer zappelt die Kugel wieder im Netz, diesmal in dem der Gäste! Aber der vermeintliche Torschütze Inui war zuvor im 1899-Strafraum deutlich im Abseits und deswegen zählt dieses Ding nicht. Frankfurt gelingt also nicht der erneute direkte Gegenschlag und es bleibt beim 1:2.

Die SGE nimmt den Schwung des Ausgleichstreffers mit und spielt weiter munter nach vorne. Drehen die Gastgeber jetzt die Partie?

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Sven Schipplock
Blitzstart für die TSG, Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit! Roberto Firmino reißt mit einem starken Vertikalpass die noch nicht ganz wache Frankfurter Defensive auf. Schipplock bricht halblinks durch, enteilt den Gegenspielern und schiebt die Kugel dann aus zehn Metern eiskalt unten ins lange Eck. Führung für die TSG!

Die Frankfurter haben bei einem schnellen Angriff mal etwas Platz, aber der Steilpass hinaus nach rechts zum startenden Václav Kadlec ist viel zu weit und landet im Aus. Einer brauchbaren Offensivaktion der Gastgeber stehen unzählige solcher richtig schlecht ausgespielter Szenen gegenüber.

... Kai Herdling löffelt die Kugel an den Fünfer, wo sich Sven Schipplock in der Luft nicht durchsetzen kann. Der Hoffenheimer Stürmer teilt gut aus am heutigen Nachmittag und glänzt so bislang nur durch seinen kämpferischen Einsatz.

Hier ist nur die Zweikampfhärte beeindruckend. Herdling und Joselu knallen im Mittelfeld unabsichtlich zusammen, haben aber beide Glück und können unverletzt weitermachen. Torraumszenen sind immer noch absolute Mangelware in Frankfurt.

Die Statistik verrät: Bei beiden Teams finden etwa ein Viertel aller Pässe nicht den Mitspieler. Diese Zahlen illustrieren in etwa das immer noch sehr überschaubare Niveau der Partie. Der zwischenzeitliche Frankfurter Schwung ist inzwischen auch wieder komplett dahin.

Oczipka macht den "Bruder Leichtfuß"! Der Linksverteidiger fängt ohne Not im eigenen Sechzehner an zu dribbeln und hat Glück, dass Schipplocks Ballklau-Versuch direkt bei Keeper Trapp landet. Die TSG hat das Spiel wieder vom eigenen Strafraum weg verlagert.

Jetzt setzen sich die Hessen erstmals in der Hoffenheimer Hälfte und an deren Sechzehner fest. Die Gäste kommen momentan nicht hinten raus. Und sofort ist auch das Publikum da und feuert sein Team frenetisch an. Eine knappe halbe Stunde hat es gedauert, nun ist Frankfurt da.

... Herdling bolzt die Kugel in die Mauer, wo sie wohl einem Frankfurter an den Arm springt. Das Spiel läuft weiter, Schiri Sippel entscheidet zu Recht nicht auf Handelfmeter.

Symptomatische Szene der Gastgeber in diesem Spiel: Trapp knallt einen Ball beim Abschlag weit in die Hoffenheimer Hälfte, aus der er postwendend zurückkommt. Rode ist im Mittelfeld mit dem Schädel dran, findet aber erneut nur einen gegnerischen Akteur. Es geht nichts zusammen.

Erste gute Tormöglichkeit! Aber die ist dem Zufall geschuldet. Herdling hat 20 Meter vor dem Frankfurter Tor keine Anspielstation und zieht einfach ab. Von Andersons Knie abgefälscht senkt sich die Kugel ganz knapp rechts am Tor der Hessen vorbei. Die fällig Ecke pflückt dann aber Trapp.

... Ungezielt nach innen geflankt. Zambrano klärt mit dem Kopf.

... Völlig verkorkst! Schwegler rutscht beim Anlauf zum Freistoß weg und so bringt dieser nichts ein.

Spielerisch geht auf beiden Seiten nach wie vor kaum etwas zusammen und kleinere Foulspiele hemmen immer wieder das Aufbauspiel. Es geht bei beiden um sehr, sehr viel, das ist klar zu sehen.

Ist das hier ein Fußballspiel?! Beide Mannschaften gehen nur auf die Knochen in dieser Anfangsphase. Harte, oft unfair geführte Zweikämpfe von beiden Seiten! Schiri Sippel lässt die Gelben Karten noch stecken. Irgendwann müsste er vielleicht doch mal ein Zeichen setzen.

Hier ist direkt Zunder drin! Bereits nach gut zwei Minuten kriegt Rode einen mit von Toljan und bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Das Spiel läuft mit Vorteil Frankfurt weiter und Jung räumt dann Herdling äußerst unsanft ab. Da sieht man dann doch, dass das hier Abstiegskampf ist.

Personell gibt es auf Frankfurter Seite eine Änderung im Vergleich zum gelungenen Pokalauftritt: Abwehrmann Bamba Anderson ist wieder fit und verdrängt Barnetta aus der Startformation. Flum kann dadurch die ungeliebte Innenverteidigung verlassen und rückt ins Mittelfeld vor.

Trotz der angespannten Tabellensituation beider Mannschaften, werden die Zuschauer in der Commerzbank Arena aller Voraussicht nach viel Tore sehen. Denn Hoffenheim steht in dieser Saison wie kein anderes Bundesligateam für Spektakel. In den Spielen mit Beteiligung der TSG fielen bisher insgesamt 66 Treffer – alleine acht davon am vergangenen Wochenende beim aufregenden 4:4 gegen Werder Bremen.

„Wir wollen die positive Energie aus dem Schalke-Spiel mitnehmen“, hofft 1899-Trainer Markus Gisdol heute auf den Pokal-Effekt und eine breite Brust seiner Schützlinge. Mit Selbstbewusstsein wird sicherlich die neue Nummer eins der Hoffenheimer in die Partie gehen. Jens Grahl steht nach fehlerloser Leistung auf Schalke wieder zwischen den Pfosten. Für den degradierten Koen Casteels bleibt nur die Bank.

Tabellenfünfzehnter gegen den Vierzehnten: Vor allem für die Gastgeber ist es ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel. Seit neun Ligapartien sind die Hessen inzwischen ohne Sieg. Nur noch das bessere Torverhältnis trennt das Team von Coach Armin Veh vom Relegationsplatz. Auch die Gäste aus dem Kraichgau warten nun schon seit vier Runden auf einen dreifachen Punktgewinn. Sie haben nur drei Zähler mehr auf dem Konto als die Gastgeber.