Bundesliga 2014/2015 » 14. Spieltag » Liveticker: Bor. Mönchengladbach - Hertha BSC 3:2

Fazit:
Borussia Mönchengladbach beendet die Serie von drei Niederlagen in Folge und schlägt einen ganz schwachen Hertha BSC vor heimischer Kulisse hochverdient mit 3:2 (1:1). Tony Jantschke hatte die Gastgeber zunächst früh in Führung gebracht (9.). In der Folge kontrollierte Gladbach das Spiel deutlich, ohne jedoch allzu konsequent das zweite Tor zu verfolgen. Die Quittung dafür bekam die Mannschaft von Trainer Lucien Favre kurz vor der Halbzeit, als Julian Schieber mit der ersten richtigen Chance der Berliner überhaupt zum Ausgleich traf (45.). Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff rückten die Fohlen die Verhältnisse jedoch wieder gerade, nach schönem Spielzug traf Raffael (54.). Im weiteren Verlauf kamen die Angriffsbemühungen der Hauptstädter nicht über den Status des hilflosen Versuchs hinaus, während Gladbach zumindest hin und wieder Gefahr über Konter erzeugte. Lediglich mehrerer bravouröser Paraden von Hertha-Keeper Thomas Kraft war es zu verdanken, dass das dritte Gegentor zunächst nicht fallen wollte. Sechs Minuten vor Ende war es jedoch so weit; Thorgan Hazard traf nach einem Konter zum 3:1(84.), Salomon Kalou sorgte kurz vor Ende per Elfmeter noch für Ergebniskosmetik (90.).

Schluss in Mönchengladbach.

Elfmeter für Hertha! Jantschke bringt Kalou im eigenen Sechzehner zum Fall, vertretbare Entscheidung.

Gelbe Karte für Tony Jantschke (Bor. Mönchengladbach)

Fünf Minuten noch. Der Berliner Widerstand, wenn man denn überhaupt je davon sprechen konnte, ist spätestens jetzt gebrochen.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 3:1 durch Thorgan Hazard
Da ist es, das hochverdiente nächste Tor für Gladbach! Einen gut vorgetragenen Konter schließt der heute ganz starke Thorgan Hazard im Nachschuss mit links ab. 3:1!

Wenn das knapp in Führung liegende Team mehr Leidenschaft im Spiel nach vorne an den Tag legt als der Gegner, spricht das nicht gerade für Letzteren. Zehn Minuten noch.

Große Parade von Kraft! Berlins Schlussmann holt einen Schussversuch von Traoré per ganz starkem Reflex noch aus der linken Ecke.

Doppelwechsel bei der Hertha: Angreifer Salomon Kalou und Mittelfeldmann Peter Niemeyer kommen für Änis Ben-Hatira und Hajime Hosogai. Können die beiden Neuen die dringend benötigten Impulse setzen?

Gelbe Karte für Granit Xhaka (Bor. Mönchengladbach)
Gladbachs Schweizer räumt Änis Ben-Hatira ab und erhält dafür die Gelbe Karte.

Torschütze Raffael, abgesehen von seinem Treffer heute eher unauffällig, verlässt den Platz. Ihn ersetzt Ibrahima Traoré, der eher über das Tempo kommt als der Brasilianer.

Nun zieht sich Gladbach seinerseits vermehrt in die eigene Hälfte zurück. Gegen nun wieder zu mehr Offensive gezwungene Herhaner spekulieren die Hausherren auf ihre ganz große Stärke - das Konterspiel.

Und schon schenkt die Alte Dame die Ausgangsposition wieder her. Das Defensivverhalten in dieser Szene war einfach zu inkonsequent und langsam. Kann die Luhukay-Truppe noch einmal zurückschlagen?

In Ermangelung von Anspielstationen versucht es Borussias Innenverteidiger Roel Brouwers mal mit einem Fernschuss aus 30 Metern - der weit vorbei fliegt am gegnerischen Kasten.

Borussias starker Linksfuß Granit Xhaka vesucht's mal mit einem Schuss aus 24 Metern - Hertha-Keeper Thomas Kraft ist zur Stelle und wehrt das leder zur Seite ab.

Beide Teams gehen personell zunächst unverändert in den zweiten Durchgang.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch Julian Schieber
Völlig überraschender Ausgleich durch Julian Schieber! Änis Ben-Hatira hat am Rande des Sechzehners viel zu viel Zeit zum Flanken. Die Hereingabe erreicht in der Mitte den völlig freistehenden Mittelstürmer der Berliner, der aus kurzer Distanz einnickt.

Hinten steht Hertha größtenteils ordentlich, nach vorne geht weiterhin nichts. Auch nicht mit Ronny. Vielleicht erhält Salomon Kalou, der seit einigen Spielen außen vor ist bei Jos Luhukay, ab der zweiten Hälfte seine Chance in der Offensive.

Momentan passiert doch arg wenig im Borussia-Park. Die Berliner können offensichtlich nicht, die Gladbacher brauchen nicht unbedingt. Keine besonders gute Kombination.

Der Hertha ist in dieser Phase das Bemühen im Spiel nach vorne durchaus nicht abzusprechen. Doch gelingt den Gästen weiterhin verdammt wenig in dieser Hinsicht. Gladbachs Keeper Sommer musste noch kein einziges Mal ernsthaft eingreifen.

Gladbach kontrolliert in dieser Phase Ball und Gegner, ohne in der Offensive jedoch allzu viel anzubieten. Klar, das Aufbauspiel liegt den Fohlen nicht wirklich.

Doppelchance für Gladbach! Zunächst kann Herthas Keeper Thomas Kraft einen Schuss von Raffael aus 22 Metern halten, kann das Leder jedoch nur abprallen lassen. Im zweiten Versuch kommt dann Kruse zum Schuss mit seinem schwächeren Rechten - diesmal hat Kraft das Spielgerät sicher.

Da ist er mal, der Schieber. Doch der Schussversuchs des Ex-Dortmunders aus 18 Metern geht weit am kasten der Gastgeber vorbei.

Hertha tut sich schwer mit dem aggressiven Zweikampfverhalten des Gegners, kommt so kaum einmal zu einem sinnvollen Spielaufbau. Mittelstürmer Julian Schieber, "Der Bulle von Backnang", bekam noch fast keinen Ball in die Spitze.

Berlins Zuteilung klappte in dieser Szene überhaupt nicht. Wie stecken die Gäste diesen frühen Nackenschlag weg? Wir sind gespannt.

Gelbe Karte für Jens Hegeler (Hertha BSC)
Berlins Innenverteidiger sieht Gelb nach einem taktischen Foul an Max Kruse.

Hertha scheint doch eher im 4-1-4-1 zu spielen, Per Skjelbred zeigt sich in dieser Anfangsphase etwas offensiver als erwartet, Hajime Hosogai ist somit der einziger Sechser der Gäste.

Bei den Gladbachern, die im 4-4-2 agieren, stehen mit Julian Korb, Granit Xhaka und Thorgan Hazard drei Neue in der Startelf. Auf Seiten der Gäste, die mit einem 4-2-3-1-system antreten, sind es mit Peter Pekarík und Johannes van den Bergh derer zwei.

Schiedsrichter dieser Partie ist Marco Fritz. Ihm assistieren Christian Dietz und Dominik Schaal an den Seitenlinien.

Bislang kam es zu insgesamt 57 Begegnungen beider Vereine. Die Bilanz spricht etwas überraschend für die Berliner. Diese konnten bis dato 23 Mal gewinnen. 20 Spiele endeten unentschieden, 20 Mal ging Gladbach als Sieger vom Platz.

Lucien Favre zollt dem heutigen Gegner, bei dem er selber von 2007 bis 2009 an der Seitenlinie stand, trotz dessen mauer Punkteausbeute Respekt. "Es wird ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner. Sie sind sehr gefährlich beim Pressing, gut am Mann und nach der Balleroberung sehr gefährlich. Wir werden sehen, ob wir das Spiel machen müssen oder ob wir kontern müssen. Gegen Hoffenheim haben wir zum Beispiel zwei Tore nach Kontern erzielt. Wir müssen auf alle Möglichkeiten vorbereitet sein", so der Schweizer.

Aktuell liegen die Hauptstädter mit 14 Punkten auf Platz 13 des Tableaus, lediglich zwei Zähler vor der Abstiegszone. "Es wird wie jede Woche eine große Herausforderung gegen einen großen Gegner. Die drei Niederlagen der Gladbacher dürfen uns nicht blenden. Wir müssen wieder unsere beste Leistung abrufen", sagte Luhukay im Vorfeld.

Im heutigen Heimspiel gegen Berlin sollte Gladbach wieder mit dem Gewinnen anfangen, möchte man den Anschluss nach oben nicht auf's Spiel setzen. Denn die Konkurrenz sitzt den Fohlen im Nacken. Lediglich vier Zähler trennt den Tabellenfünften vom Elften aus Paderborn.

So langsam kann man es nicht mehr wegdiskutieren: Die Gladbacher tun sich schwer mit der Doppelbelastung aus Bundesliga und internationalem Geschäft. Sieben Donnerstag-Partien hatte Borussia bisher in dieser Spielzeit – sieben Mal blieb man den Sonntag danach in der Liga sieglos (fünf Remis, zwei Pleiten).