Mit gerade mal 25 Jahren hat Timo Horn vom 1. FC Köln bereits den zweiten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga miterlebt. Der aktuelle Gang in die Zweitklassigkeit lässt sich laut dem dem Torwart allerdings nicht mit dem vom 2012 vergleichen.

"Im Vergleich zu damals, als wir mehr als 40 Zu- und Abgänge hatten, haben wir diesmal einen verhältnismäßig kleinen Umbruch vollzogen. Damals musste sich der Verein fast komplett neu aufstellen und erst mal wieder zu sich selbst finden", erklärte Horn in einem "kicker"-Interview.

Das sei diesmal ganz anders. "Wir sind als Verein gesund sowie finanziell und personell gut aufgestellt. Wir sind mit Würde abgestiegen und im Verein herrscht Ruhe. Die Lage beim FC ist deutlich besser und seriöser als im Abstiegsjahr 2012", so der Silbermedaillengewinner von Rio.

Trotz des Abstiegs haben sich neben Horn auch andere Leistungsträger wie Nationalspieler Jonas Hector, Marcel Risse und Marco Höger für einen Verbleib in Köln entschieden. "Ich fühle mich mitverantwortlich für den Abstieg, auch wenn kein Spieler alleine daran schuld ist", erklärte Horn seinen Schritt: "Gerade wenn man wie ich in Köln geboren und aufgewachsen ist und schon jahrelang für diesen Klub spielt, dann trägt man dieses FC-Gefühl in sich und will den Fans nach so einer verkorksten Saison wieder etwas zurückgeben."

Horn träumt weiter von der Nationalmannschaft

Auch in Liga zwei bleibt Horns großes Ziel bestehen: die Nationalmannschaft. "Weil ich jetzt den Weg mit dem FC in die 2. Liga mitgehe, verwerfe ich ja meine langfristigen Ziele nicht. Ich bin gerade erst 25 geworden, also immer noch jung genug. Irgendwann möchte ich mal für die deutsche A-Nationalmannschaft spielen, das ist und bleibt ein großer Traum von mir", erklärte der ehemalige DFB-U21-Keeper.

Auch die Ziele für die kommende Saison sind bereits gesteckt: "Es gilt, den FC so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga zu bringen. Wir greifen voll an und wollen die letzte Saison vergessen machen." Der Abstieg sei mit dem Trainingsstart abgehakt und aufgearbeitet worden. "Das darf jetzt nicht mehr belasten, wir haben eine neue Aufgabe vor uns", gab Horn die Marschroute vor.

Nach EL-Quali: "Zufriedenheit hat sich eingestellt"

Zusammen mit dem Hamburger SV gelten die Kölner als klarer Aufstiegs-Favorit. "Wir wollen unserer Favoritenstellung aber auf jeden Fall gerecht werden. Als Köln hat man in der 2. Liga immer einen gewissen Druck, dem man gerecht werden muss", sagte Horn und betonte, dass es "kein Selbstläufer" wird.

Horn will im Team eine klare Führungsrolle einnehmen: "Ich sehe es als meine Aufgabe an, dass wir es eben nicht wie vielleicht letztes Jahr hier und da ein wenig schleifen lassen." Mit dem Einzug in die Europa League nach 25 Jahren habe sich ein bisschen Zufriedenheit eingestellt.