17.02.2014 12:31 Uhr

Bayer: Außenseiter gegen "Weltauswahl"

Zlatan Ibrahimovic (l.) jubelt mit seinen Teamkollegen
Zlatan Ibrahimovic (l.) jubelt mit seinen Teamkollegen

Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic und die "Weltauswahl" von Paris St. Germain kommen für Bayer Leverkusen zur Unzeit in die BayArena. Denn die Ergebniskrise der Werkself ist offensichtlich: Von zuletzt sieben Pflichtspielen verlor der Bundesliga-Zweite fünf und blamierte sich dabei im DFB-Pokal beim Viertelfinal-Aus gegen den Zweitligisten Kaiserslautern kräftig.

Gleichwohl wollen Trainer Sami Hyypiä und seine Profis nun unter den Top 16 der europäischen Königsklasse gegen Frankreichs millionenschwer verstärkten Titelträger bestehen.

Bayer-Sportchef Rudi Völler nannte nach dem 1:2 gegen Schalke ein simples Rezept für das Achtelfinal-Hinspiel an diesem Dienstag: "Wir müssen dran glauben - weil wir's auch können. Aber Paris ist natürlich Favorit." Innenverteidiger Ömer Toprak betonte: "Wir werden alles geben, um die kleine Chance, die wir haben, zu nutzen." Toprak beschwört die Fußball-Tugenden, die Bayer jüngst nicht im Übermaß zeigte: "Für uns zählt nur harte Arbeit, wir müssen alles geben."

Gut verteidigen, kompakt stehen

Das Rezept muss sein: Mit elf Mann gut verteidigen, kompakt stehen - und irgendwie den exzentrisch-genialen Ibrahimovic daran hindern, seine Kunst zu entfalten. Toprak sieht es allerdings realistisch: "Den kannst du nicht 90 Minuten ausschalten." Diese wohl schwerste Aufgabe soll vorrangig Emir Spahic übernehmen.

Das haben auch schon andere versucht - zumeist mit mäßigem Erfolg. Allein in der Gruppenphase gelangen Ibrahimovic acht Tore - eine Quote, die Bayer höchsten Respekt abnötigt. Spahic allein wird es nicht richten können: Da ist in der Abwehr von allen Leverkusenern ein extremes Ausmaß an Laufbereitschaft und Kampfeswillen gefragt. Völler: "Im Defensivverbund müssen wir nicht nur gegen Ibrahimovic höllisch aufpassen."

Völler gibt sich optimistisch

Völler ist trotz der schwierigen Aufgabe dezent optimistisch. Mit Geschlossenheit und "unserer fußballerischen Qualität" sei auch gegen Paris ein Weiterkommen in das Viertelfinale, das zusätzlich 3,9 Millionen Euro bringen würde, möglich. "Die Basis dafür ist es, kein Gegentor zu bekommen - das wäre der Idealfall", sagte Völler. Und Hyypiä hielt fest, dass sein Team gegen Schalke trotz der 1:2-Niederlage am Samstagabend "viel Charakter gezeigt" habe.

Darauf setzt er auch gegen die Elf von Laurent Blanc, der in der BayArena nun doch auf der Bank sitzen darf. Ursprünglich war er von der UEFA wegen wiederholten Fehlverhaltens gesperrt worden - Europas Fußball-Dachverband aber revidierte die Entscheidung. Der einstige französische Nationaltrainer und -spieler, der wegen seiner Autorität den Spitznamen "Le Président" hat, wurde stattdessen mit einer Geldstrafe von 10 000 Euro belegt. Die Sperre wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Gelungene Generalprobe bei Leverkusen

Im Gegensatz zu Bayer verlief die Generalprobe der Pariser für den Königsklassenauftritt positiv: Gegen Valenciennes FC gab es am Freitag in der Ligue 1 ein 3:0 mit Treffern von Ibrahimovic und Ezequiel Lavezzi sowie einem Eigentor. Paris ist nach 25 Spieltagen mit 58 Punkten souveräner Tabellenführer.

Doch ausgerechnet der Superstar ermahnt sich und seine Kollegen, das Premierenduell mit Leverkusen absolut ernsthaft anzugehen. "Das werden zwei Endspiele", ließ der 32-jährige Ibrahimovic wissen. Bayer, das die Gruppenphase hinter Manchester United bei drei Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen (2:4 und 0:5 gegen Manchester) beendete, habe "eine wirklich gute Mannschaft".

dpa