02.02.2017 17:42 Uhr

Bayer-Schock: Çalhanoğlu vier Monate gesperrt

Hakan Çalhanoğlu steht Bayer Leverkusen für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung
Hakan Çalhanoğlu steht Bayer Leverkusen für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung

Schock-Nachricht für Bayer Leverkusen: Die Werkself muss für den Rest der Saison auf Hakan Çalhanoğlu verzichten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigte die vom Weltverband FIFA ausgesprochene viermonatige Sperre gegen den offensiven Mittelfeldspieler.

Çalhanoğlu darf schon am Freitag im Gastspiel beim Hamburger SV nicht mehr auflaufen. Das gaben der CAS und der Werksklub am Donnerstag bekannt.

"So etwas kann einen kaputt machen. Aber ich habe in meiner Karriere schon einiges erlebt. Diese Angelegenheit wird mich nur noch stärker machen. Das Schlimmste für mich ist, dass mein Klub Bayer in Mitleidenschaft gezogen wird. Das macht mich traurig. Ich habe Schuldgefühle, es tut mir unendlich leid", sagte Çalhanoğlu im Interview mit dem "Express".

Auseinandersetzung mit Trabzonspor

Hintergrund der Sperre ist eine Auseinandersetzung zwischen Hakan Çalhanoğlu und dem türkischen Verein Trabzonspor. Während seiner Zeit beim Karlsruher SC im Jahr 2011 hatte Çalhanoğlu als Minderjähriger eine Vereinbarung mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen.

Er verlängerte jedoch dann seinen Vertrag beim Karlsruher SC und wechselte später zum HSV. Der CAS sah genau wie die FIFA das Verhalten des Spielers als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an.

"Ich habe meinem Vater vertraut"

Bei der mündlichen Verhandlung vor dem CAS im Oktober argumentierte Çalhanoğlus Berater Bektas Demirtas damit, dass sein Schützling 2011 noch minderjährig gewesen sei. Sein Vater Hüseyin hatte damals den Vertrag mit Trabzonspor unterschrieben.

"Ich war 17 Jahre alt und habe beim Karlsruher SC gespielt. Ich habe zufällig über einen Freund mitbekommen, dass sich mein Vater in Darmstadt in einem Restaurant mit Vertretern von Trabzonspor trifft", sagte Çalhanoğlu über den Vorfall und fügte an: "In unserer Kultur hat der Vater das Sagen. Es gehört sich nicht, ihm keinen Respekt entgegen zu bringen. Ich war 17 Jahre alt und war mir der Tragweite nicht bewusst. Ich hatte doch nur Fußball im Kopf. Ich habe meinem Vater vertraut."

Völler: "In keiner Weise nachvollziehbare Entscheidung"

"Wir bedauern natürlich diese für uns in keiner Weise nachvollziehbare Entscheidung", wird Bayer-Sportdirektor Rudi Völler auf der Homepage der Leverkusener zitiert. "Sie ist ein schwerer Schlag für Hakan, aber auch für uns. Obwohl Bayer 04 Leverkusen nichts mit den Vorgängen im Jahr 2011 zu tun hat, werden auch wir schwer bestraft. Nun fehlt uns in der entscheidenden Saisonphase ein ganz wichtiger Spieler."

"Es trifft neben dem Spieler einen Verein, der an den damaligen Ereignissen absolut unbeteiligt war. Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als das Urteil hinzunehmen", erklärte Geschäftsführer Michael Schade.