14.10.2017 14:21 Uhr

Ex-Kapitän: Bayern-Coach Löw "wäre ein Hammer"

Joachim Löw als Bayern-Coach? Das wäre für Thomas Helmer
Joachim Löw als Bayern-Coach? Das wäre für Thomas Helmer "der Hammer"

Für den ehemaligen Bayern-München-Kapitän Thomas Helmer ist eine Wiederholung des Triples von 2013 zwar möglich, aber auch trotz der Rückkehr des damaligen Trainers Jupp Heynckes nicht sehr realistisch.

"Es wird ganz, ganz schwer. Allein schon das Pokalspiel in Leipzig wird keine leichte Aufgabe", erklärte Helmer im Interview mit der "Abendzeitung". Dass die Bayern in der Königsklasse weit kommen, steht für den Europameister von 1996 außer Frage.

"Ich glaube, dass die Euphorie um den Sympathieträger Jupp Heynckes vieles noch zum Guten wenden kann. Fürs Triple müssen alle Stars fit sein – und man braucht Glück", mutmaßte Helmer.

Doch auch wenn all diese Voraussetzungen erfüllt werden, wirkt es, "als wäre die Situation aktuell kompliziert, schwieriger als in der Triple-Saison 2012/13", so Helmer, der schon lange einen Umbruch in München fordert. "Die Bayern müssten jetzt eigentlich mal versuchen, den Umbruch einzuleiten. Für mich ist das bislang nicht so ganz geglückt, nur teilweise."

Das liegt laut Helmer vor allem daran, dass Spieler wie Philipp Lahm und Xabi Alonso nicht ersetzt werden konnten. "Ich finde, dass Joshua Kimmich es leistungsmäßig bisher sehr gut macht. Dafür sind andere nicht mehr auf dem Niveau, auf dem sie unter Heynckes 2013 waren", erklärte der 52-Jährige.

Helmer rechnet allerdings damit, dass beispielsweise Thomas Müller und Jérôme Boateng unter Heynckes wieder zu ihrer alten Stärke finden. Außerdem geht der dreimalige Deutsche Meister davon aus, dass der neue Coach wieder eine funktionierende Hierarchie im Team herstellt: "Ich bin sicher, dass Jupp bestimmte Vorstellungen hat, wen er dafür auswählt."

Löw wäre "Hammer", Klopp gut vorstellbar

Im Sommer soll für Heynckes allerdings schon wieder Schluss sein. Auf die Frage, wer Favorit für die Nachfolge ist, antwortete Helmer: "Man muss abwarten, ob der Bundestrainer nach der WM aufhört. Das wäre schon ein Hammer."

Doch auch Jürgen Klopp wurde Helmers Meinung nach gut mit den Bayern harmonieren: "Ich würde Jürgen Klopp nicht außer Acht lassen, wobei ich nicht weiß, ob er das will. Ich könnte mir Klopp bei Bayern gut vorstellen."

Helmer sieht Bayern "auf Sicht vorne"

Dass die Bayern bereits fünf Punkte Abstand zu Tabellenführer Borussia Dortmund haben, ist für Helmer kein Problem: "Ich glaube, es wird vielleicht nicht so dominant wie in den letzten fünf Jahren, aber auf Sicht sehe ich Bayern vorne. Gerade in der jetzigen Konstellation sind sie brandgefährlich."

Dortmunds derzeitige Dominanz führt der ehemalige Innenverteidiger auf bislang vermeintlich leichte Gegner zurück. "Für Dortmund kommen jetzt die schwierigen Spiele. Damit will ich die ersten Partien nicht schlechtreden, da hat der BVB teilweise sehr souverän gewonnen", erklärte Helmer und ergänzte: "Aber an diesem Samstag wartet mit Leipzig der erste Kracher, dann geht es Anfang November gegen die Bayern, das Derby gegen Schalke haben die Dortmunder auch noch."