26.03.2018 08:10 Uhr

BVB-Star Piszczek: "... dann würde ich verrückt"

Lukasz Piszczek gehört zu den erfahrensten BVB-Spielern
Lukasz Piszczek gehört zu den erfahrensten BVB-Spielern

Seit Sommer 2010 schnürt Lukasz Piszczek die Schuhe für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. In dieser Zeit gewann der Pole mit dem BVB zweimal den Pokal, zwei Meisterschaften und erreichte das Champions-League-Finale. Aktuell läuft es bei den Schwarz-Gelben weniger rund, am 32-jährigen Abwehrroutinier liegt es allerdings nicht.

Stand Piszczek auf dem Rasen, verloren die Dortmunder keines ihrer 32 Ligaspiele in den vergangen 16 Monaten. "Für mich persönlich ist das sehr schön. Ich gehe jetzt aber nicht ins nächste Spiel, um meine Statistik fortzuführen", kommentiert Piszczek diesen beeindruckenden Umstand im Gespräch mit dem "kicker" gelassen.

Ganz von der Hand weisen, lässt sich die Bilanz allerdings nicht. Als ein Außenbandriss den Nationalspieler im Oktober 2017 für vier Monate ausbremste, fiel der BVB in ein sportliches Loch - Trainerwechsel inbegriffen. Auch wenn die Ergebnisse inzwischen meist wieder stimmen, hapert es auch mit Piszczek nicht selten an der spielerischen Darbietung der Borussen.

"Manchmal gibt es aber diese Phasen, in denen man sich vor allem mit Kampf durchzusetzen versucht. Das müssen wir momentan akzeptieren", erklärt Piszczek, verspricht jedoch: "Wir werden alles dafür tun, wieder zu der eigentlich für uns typischen Spielweise zurückzufinden und die Gegner zu dominieren. Doch das braucht Zeit."

Piszczek: "... dann würde ich verrückt"

Dass Medien und Fans von den in der Vergangenheit vor allem spielerisch so starken Dortmundern mehr erwarten und kritisch reagieren, sei normal und gehöre zum Fußball, Piszczek zieht es jedoch vor, die negativen Stimmen nicht zu nah an sich herankommen zu lassen. "Würde ich das alles lesen, würde ich verrückt." Zumal der Außenverteidiger betont, dass die Ausbeute bislang stimmen würde: "Die Saison ist schwierig, [...] aber trotz aller Probleme hätten wir unser Ziel erreicht, wenn jetzt Schluss wäre."

Das Ziel, Champions-League-Qualifikation, dürfte ob des anstehenden Restprogramms aber nicht zum Selbstläufer werden. Immerhin warten unter anderen noch Rekordmeister Bayern, Revierrivale Schalke, Bayer Leverkusen und die TSG Hoffenheim auf den BVB. Der 1:0-Erfolg gegen Hannover 96 vor der Länderspielpause dient Piszczek allerdings als Blaupause, um auch diese Herausforderungen zu meistern. "Körpersprache und Mentalität waren in dieser Partie sehr gut. Dieses kämpferische Niveau muss der Maßstab für uns sein. So können wir in den kommenden Wochen auch gegen Bayern München, Schalke und Leverkusen bestehen."

"Wir fahren nicht nach München, um zu verlieren"

Dass Bayern ausgerechnet gegen den großen Konkurrenten der vergangenen Dekade Meister werden kann, setzt den Nationalspieler nicht unter Druck. "Bayern München wird auch ohne einen Sieg gegen Borussia Dortmund Meister. Auf eine Woche kommt es dabei nicht an", so Piszczek, der klarstellt: "Wir fahren nicht nach München, um zu verlieren."

Weiterhin äußerte sich Piszczek zum nahenden Ende seiner Laufbahn. Wenn sein kürzlich bis Ende Juni 2020 verlängerter Kontrakt auslaufe sei endgültig Schluss, untermauerte der dreimalige EM-Teilnehmer.

"So lange kann ich noch auf hohem Niveau mithalten. Außerdem: Ein Verein wie die Borussia benötigt auch erfahrene Spieler, auf dem Platz und in der Kabine." Den Schritt zum BVB bereut er auf jeden Fall nicht: "Zur Borussia zu gehen war ein Volltreffer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir irgendwo anders besser ergangen wäre."