19.12.2018 07:33 Uhr

BVB und Götze spielen bei Vetragsverlängerung auf Zeit

Mario Götze führte den BVB gegen die AS Monaco als Kapitän aufs Feld
Mario Götze führte den BVB gegen die AS Monaco als Kapitän aufs Feld

Eine schwache Rückrunde mit dem BVB, die Nicht-Nominierung für den WM-Kader und die Ausbootung zum Saisonstart unter Lucien Favre: Mario Götze hat beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ein Jahr mit einigen Tiefen erlebt. Der 2016 zurückgekehrte Offensivspieler kämpft nun um seine Zukunft beim BVB.

Der 26-Jährige traf sich im November zu einem Vier-Augen-Gespräch mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in dessen Haus im sauerländischen Marsberg, berichtet die "Sport Bild".

Gesprächsthema war unter anderem, wann erste Vertragsgespräche mit Götzes Management stattfinden werden. Immerhin läuft dessen Vertrag im Sommer 2020 aus.

Beide Seiten haben sich darauf verständigt, die Gespräche im kommenden Sommer aufzunehmen. "Wir werden in aller Ruhe nach der Saison mit ihm sprechen und uns austauschen", so Watzke zu dem Sportblatt: "Dann gucken wir gemeinsam, wie Mario und der BVB sich die Zukunft vorstellen."

Götze sieht persönliche Entwicklung beim BVB "positiv"

Derzeit liegen Wunschdenken und Realität im Fall Götze jedoch noch zu weit auseinander. Der Weltmeister von 2014 streicht seit seiner Rückkehr ein Gehalt von jährlich zehn Millionen Euro ein, an die Leistungen aus seiner Zeit vor dem Bayern-Wechsel konnte er jedoch wieder nie anknüpfen. Gerade deshalb spielt die Borussia auf Zeit und wird die Rückrunde nutzen, um die Leistungen des Angreifers neu zu bewerten.

"Es gab für mich Höhen und Tiefen in diesem Jahr. Und es waren auch einige Herausforderungen dabei", so Götze zur "Sport Bild". Er sehe diese jedoch allein als "Chance, daran zu wachsen", zum Jahresende hin laufe es außerdem für ihn persönlich "wieder sehr positiv".

Götze weiß schließlich, was er kann: "Ich glaube schon, dass ich eine gewisse Qualität mitbringe, mit der ich unserer Mannschaft helfen kann. Die versuche ich dem Trainer zu zeigen."

In der Tat steht Götze nach wochenlangem Ausharren auf der Bank des BVB unter Trainer Favre wieder vermehrt auf dem Platz. Seine Rolle im Team ist jedoch eine andere, als zuvor gedacht. Götze tritt nicht mehr als der Spielgestalter vergangener Tage auf, sondern soll sich im Sturmzentrum aufreiben, um schließlich Platz für Joker Paco Alcácer machen.

Ancelotti von Götzes Trainingsmethoden geschockt

"Ich fühle mich gerade sehr wohl", so Götze zu seiner Rolle: "Wir sind als Mannschaft erfolgreich, jetzt spiele ich wieder regelmäßig und kann meinen Teil dazu beisteuern. Das ist wichtig für mich."

Grund für diese Entwicklung beim früher quirligen Techniker ist wohl auch seine Trainingsweise beim FC Bayern. Um sich unter dem damaligen Coach Pep Guardiola durchsetzen zu können, trainierte er sich zusätzliche Muskeln an. Götze schaffte sich dazu mehrere Fitnessgeräte an, um privat an seinem Körper zu arbeiten. 

Die zusätzliche Kraft ging allerdings auf Kosten von Dynamik und Schnelligkeit, auch Guardiola-Nachfolger Carlo Ancelotti soll geschockt gewesen sein, als er die vielen Fitnessgeräte im Sommer 2016 gesehen hat.

Dem Italiener wurde Götzes Penthouse-Wohnung im Münchner Stadtzentrum nach dessen Wechsel nach Dortmund angeboten. Mittlerweile hat Mario Götze sein Training mithilfe professioneller Unterstützung reguliert.