23.01.2019 11:58 Uhr

Weigl zwischen PSG-Neuanfang und zweitem Anlauf beim BVB

Julian Weigl spielte sich beim BVB wieder in den Fokus
Julian Weigl spielte sich beim BVB wieder in den Fokus

Seit Wochen wird Julian Weigl nach einer für ihn persönlich enttäuschend verlaufenen Hinrunde bei Borussia Dortmund mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht, ein Wechsel des Nationalspielers im Winter erscheint aber unrealistisch.

Julian Weigl steckt in der Zwickmühle. Auf der einen Seite träumt der 23 Jahre alte Nationalspieler von einem Wechsel zum französischen Ausnahmeklub Paris Saint-Germain mit seinem Ex-Trainer Thomas Tuchel und Superstar Neymar, zum anderen macht er sich mit einer vorbildlichen Berufsauffassung und guten Leistungen bei seinem Arbeitgeber Borussia Dortmund unverzichtbar.

"Jule hat eindrucksvoll bewiesen, dass er ein echter Vorzeige-Profi ist. Immer, wenn er gebraucht wird, solche überragenden Reaktionen abzurufen, spricht für seinen tollen Charakter und seine und seine außergewöhnliche Mentalität", lobte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in der "Bild" den vielseitigen Profi nach dem 1:0 des Tabellenführers zum Rückrundenstart bei RB Leipzig.

Wie schon am letzten Spieltag der Hinrunde gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) musste Weigl aufgrund der Verletzungen von Manuel Akanji, Dan-Axel Zagadou und Ömer Toprak in der Innenverteidigung aushelfen, was er laut Watzke "überragend" machte.

Für Weigl, eigentlich im Mittelfeld zu Hause, sind solche Leistungen wie in Leipzig ein zweischneidiges Schwert. Denn dadurch untermauert er seinen Stellenwert für die Westfalen, auch wenn er unter dem neuen Trainer Lucien Favre seinen Stammplatz verloren hat.

Lediglich fünf Einsätze stehen für den fünfmaligen Nationalspieler in der Liga zu Buche, dazu drei in der Champions League und einer im DFB-Pokal. Dass er seinen bis 2021 datierten Vertrag in Dortmund erfüllen wird, gilt als unwahrscheinlich.

Tuchel schwärmt von Weigl

Denn PSG-Coach Tuchel gilt als großer Fan des Bayern. Unter Tuchel war Weigl im BVB-Mittelfeld unersetzlich, verpasste in der Bundesligasaison 2015/2016 nur vier Spiele. Weigl war für das Ballbesitzspiel seines ehemaligen Trainers und Förderers die Idealbesetzung im zentralen Mittelfeld, da er kaum einen Ball verlor und dem Dortmunder Spiel Struktur gab.

Diese Zeiten sind aber vorbei. Denn im Sommer setzte der BVB Weigl in Thomas Delaney und Axel Witsel starke Konkurrenz vor die Nase, die bei Favre offenbar einen höheren Stellenwert genießt.

Weigl selbst muckt aber nicht auf und lässt die Gerüchte unkommentiert, Tuchel sagte "RMC Sport" immerhin: "Julian ist immer noch interessant. Er war mein Spieler, und wir haben gut zusammengearbeitet."

Machtwort von Zorc: Weigl bleibt beim BVB

Dass er nach der Ausbootung von Adrien Rabiot und der Verletzung von Mario Verratti angesichts der bevorstehenden Aufgaben in der Königsklasse gerne noch eine Winterverstärkung hätte, ist aber ein offenes Geheimnis.

Weigl wird es aber wohl nicht, wenn man den BVB-Verantwortlichen Glauben schenkt. Am vergangenen Wochenende sprach Michael Zorc ein Machtwort. "Jule bleibt, das ist eindeutig!", sagte der Sportdirektor dem Fachmagazin "kicker". Dies gilt aber wohl nur für den Winter, wie Zorc im "ZDF" durchblicken ließ: "Er bleibt auf jeden Fall bis Saisonende bei uns."