28.03.2019 12:12 Uhr

Nürnberg vor letzter Chance: "Besitzen noch Energie"

Für den 1. FC Nürnberg geht es in der Bundesliga ums Überleben
Für den 1. FC Nürnberg geht es in der Bundesliga ums Überleben

Für den 1. FC Nürnberg sind es die Spiele um die allerletzte Chance. Der Abstiegskandidat trifft nacheinander auf den FC Augsburg, den VfB Stuttgart und Schalke 04. Der Aufsichtsrat der Franken fahndet derweil noch immer nach einem Sportvorstand.

Am Montag hat der 1. FC Nürnberg eine Fußballbibliothek eröffnet. Dort findet natürlich auch Literatur zum fränkischen Traditionsklub ihren Platz, eine lesenswerte Ausgabe zur Saison 2018/19 ließe sich sicher irgendwann ergänzen.

Ob sie allerdings einen für den FCN schmeichelhaften Tenor hätte, ist doch arg zu bezweifeln. Die Rettung vor dem neunten Abstieg der Vereinsgeschichte wäre längst ein Wunder.

Am Samstag (15:30 Uhr) gegen den FC Augsburg beginnen für den designierten Absteiger die Spiele der allerletzten Chance auf den Klassenverbleib.

Dem fränkisch-schwäbischen Duell folgen Begegnungen mit den ebenfalls in prekären Tabellenverhältnissen lebenden VfB Stuttgart und Schalke 04. "Wir besitzen noch immer positive Energie", sagt Kapitän Hanno Behrens tapfer.

Interimstrainer Schommers: "Kein Zweckoptimismus"

Woher Behrens und Kollegen diese nehmen, bleibt vermutlich ihr Geheimnis. Unter Interimstrainer Boris Schommers hat der neunmalige deutsche Meister zwar eine gewisse defensive Stabilität zurückerlangt, den generellen Negativtrend vermochte der 40-Jährige aber nicht zu stoppen. "Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen können. Das ist kein Zweckoptimismus, vielmehr machen die Leistungen der letzten Wochen Mut", sagt Schommers im Interview mit der "Nürnberger Zeitung" dennoch.

Statistiken, beteuert Schommers, blendet er komplett aus. Das ist vielleicht auch besser so. Die Sieglosserie des Clubs steht inzwischen bei 20 Spielen, die erzielten Tore und erhaltenen Gegentreffer sind auf abstiegsreifem Niveau, der letzte Platz ein logisches Ergebnis.

Schommers sagt mit Blick auf die kommenden Gegner: "Wir müssen ans Limit, aber das tun wir im Moment, deshalb bin ich überzeugt, dass wir punkten werden."

Der Nachfolger des geschassten Michael Köllner argumentiert wohl auch so, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Cheftrainer zu sein, ist sein Wunsch.

Trainerfrage weiterhin offen

Ob in Nürnberg oder anderswo, gehört zu den vielen offenen Fragen am Valznerweiher. Denn wer künftig Trainer wird, entscheidet ein Sportvorstand, den der Club nach dem Aus von Andreas Bornemann seit nunmehr gut sechs Wochen nicht mehr hat.

Möglicherweise endet die Suche in den nächsten Tagen, möglicherweise nicht. Die sportliche Zukunftsplanung liegt jedenfalls brach. Aufsichtsratschef Thomas Grethlein oder Finanzvorstand Niels Rossow haben bisher keine Fakten geschaffen.

"Das Thema brennt uns allen unter den Nägeln", sagte Rossow Nürnberger Medien, "wir wissen, dass wir intern gerade ein Vakuum haben."

Es gibt auch nichts Erhellendes zu den Spekulationen um Markus Krösche, derzeit Geschäftsführer Sport bei Zweitligist SC Paderborn und dort mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet.

Namen werden nicht kommentiert. Nur so viel: Falls eine Ablösezahlung nötig wäre, sähen sich die eher klammen Mittelfranken dazu in der Lage. "Der Club steht nicht vor dem finanziellen Ruin, für den richtigen Kandidaten könnten wir die geforderte Summe zahlen", betonte Rossow.