Schalke-Fans wollen Mitgliederversammlung erzwingen

Die Entscheidung des Ehrenrats vom FC Schalke 04, Clemens Tönnies nur für kurze Zeit zu beurlauben, sorgte bei vielen Fans der Königsblauen für Empörung. Einige Anhänger wollen nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung erzwingen, um dem Aufsichtsratchef die Vertrauensfrage zu stellen.
Unter dem Hashtag #Tönniesraus sind bei Twitter zahlreiche Kommentare von enttäuschten Schalke-Fans zu finden. Um doch noch einen Rücktritt oder einen Rausschmiss von Tönnies zu erzielen, wollen die Anhänger eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen.
Um eine solche Sondersitzung zu erzwingen, müssen sich lediglich zehn Prozent der Mitglieder dafür aussprechen. "Eine außerordentliche Mitgliederversammlung muss vom Vorstand unverzüglich einberufen werden, wenn mindestens zehn Prozent der stimmberechtigten Mitglieder des Vereins dies schriftlich mit Angabe des Grundes in ein und derselben Sache beantragen", heiß es in der Satzung von Schalke.
"Ich hoffe, dass das nicht das endgültige Ergebnis ist, sondern dass dies erstmal ein Zwischenergebnis ist. Wir sind enttäuscht darüber, weil wir schon erwarten und es für richtig halten, dass das zu einer endgültigen Lösung wird", sagte Manfred Beck von der Schalker Fan-Initiative im Interview mit "Radio Emscher-Lippe". "Es wird auf jeden Fall Proteste geben, sollte alles beim Alten bleiben", kündigte Susanne Franke bereits an.
In der Vorwoche hatte der Aufsichtsratschef beim Tag des Handwerks in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", so der 63-Jährige.
Der Ehrenrat hatte Tönnies am Dienstag vom Rassismus-Vorwurf freigesprochen. Der Klub-Chef selbst schlug vor, dass er sein Amt drei Monate ruhen lässt. Diesem Ansinnen wurde vonseiten des Schalker Gremiums zugestimmt.