29.10.2019 08:16 Uhr

Krisensitzung: RB-Boss verteidigt Nagelsmann

Julian Nagelsmann verlor mit RB Leipzig zuletzt in Freiburg
Julian Nagelsmann verlor mit RB Leipzig zuletzt in Freiburg

Nach der 1:2-Pleite beim SC Freiburg haben die Verantwortlichen von RB Leipzig die Profis zur Krisensitzung geladen. Vor allem Sportdirektor Markus Krösche fand dabei deutliche Worte. 

"Wir konnten nach dem Spiel nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte Krösche gegenüber "Bild". Weil in den nächsten Wochen Mainz, Hertha, Köln und der SC Paderborn auf die Roten Bullen warten, also die Teams, "die sich wie Freiburg überwiegend erstmal hinten reinstellen und uns kommen lassen", sei es wichtig gewesen, ein Ausrufezeichen zu setzen.

"Dann brauchen wir Lösungen – und dürfen uns nicht über die Spielweise des Gegners beschweren", so der 39-Jährige weiter. In Freiburg habe er nicht den Eindruck gehabt, dass seine Spieler mit dem nötigen Elan in die Zweikämpfe gegangen seien.

"Dabei muss ich die unbedingt für mich entscheiden wollen. Mit jeder Faser. Der SC hat es uns vorgemacht, sich in jeden Ball geworfen. Diese Intensität erwarte ich auch von uns."

Der Start sei zwar gelungen (Gruppenerster in der Champions League, in der Liga vier Punkte hinter Spitzenreiter Gladbach) und es sei auch klar, "dass nicht alles glatt geht", aber die RB-Profis sollten vermeiden, Alibis zu suchen. "Und unserer Probleme zuletzt haben nichts mit dem System zu tun. Gegen Leverkusen, Lyon oder Wolfsburg haben wir genug Chancen herausgespielt." Es läge "an ganz anderen Eigenschaften, die auch mit aller Macht nutzen zu wollen".

RB Leipzig "in einem Entwicklungsprozess" 

Coach Julian Nagelsmann jedenfalls trage keine Schuld. "Dem ganzen Trainerteam kann ich nichts vorwerfen", sagte Krösche: "Julian und sein Team sind 24 Stunden, sieben Tage die Woche für die Mannschaft da, machen sich Gedanken. Sie versuchen alles, damit wir Erfolg haben." 

Auch die Nagelsmanns Aussage, dass RB Leipzig kein Spitzenteam sei, konnte Krösche nachvollziehen. "Ich weiß, was der Trainer meint. Wir werden als Spitzenmannschaft wahrgenommen. Und wollen die Spiele auch so gestalten. Da befinden wir uns im Moment in einem Entwicklungsprozess." 

Am Mittwoch trifft RB Leipzig in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den VfL Wolfsburg (18:30 Uhr) und versucht bei den Niedersachsen eine Wiedergutmachung. "Dass wir mit den Ergebnissen in der Liga nicht zufrieden sind, ist klar. Daher haben wir jetzt die Pflicht und die Chance, es im Pokalwettbewerb besser zu machen", sagte Nagelsmann.