04.11.2019 14:17 Uhr

Favre spricht über schwierigen Umgang mit "Idol" Götze

Beim BVB nicht immer ein Herz und eine Seele: Mario Götze und Lucien Favre
Beim BVB nicht immer ein Herz und eine Seele: Mario Götze und Lucien Favre

Trainer Lucien Favre von Borussia Dortmund hat sich zum schwierigen Umgang mit dem Dauerthema Mario Götze geäußert.

"Ich weiß, dass Mario Götze ein Idol in Deutschland ist. Er hat das Tor zum WM-Titel geschossen. Es ist klar, dass so etwas in den Köpfen bleibt", sagte Favre in einem "DAZN"-Interview.

Götze hatte seit Favres Amtsantritt beim BVB im Sommer 2018 häufig nur als Ersatzspieler fungiert. "Manchmal kommt so etwas vor, es gibt überall Konkurrenz. Dass muss man akzeptieren können. Konkurrenz kann Auftrieb verleihen", sagte Favre.

Der Schweizer wehrte sich gegen Kritik an der zu zurückhaltenden Spielweise des BVB nach Führungen. "Wir haben immer sehr offensiv Fußball gespielt. Wie spielen quasi ein 4-4-2, aber es war manchmal mehr ein 4-2-4 mit extrem offensiven Außen. Wir sind trotzdem immer ein wenig auf der Suche nach dem Gleichgewicht und werden weiter daran arbeiten."

Druck beim BVB? Favre: "Man braucht Ergebnisse"

Eine große Rolle spielt die öffentliche Meinung für den 62-Jährigen allerdings nicht. Er habe "nicht wirklich die Zeit, um diese Kritiken zu lesen. Das schaue ich mir nicht mehr an", so Favre.

Der Coach gab allerdings zu: "Man braucht Ergebnisse. Es stimmt, dass wir aktuell nicht so gut dastehen wie im Vorjahr. Es sind nur Ergebnisse. Man analysiert die Resultate, das ist alles."

Favre äußerte sich auch zu seiner Arbeitsweise als Chefcoach: "Wenn du als Trainer ein Schwarzmaler bist, dann wirst du nicht lange Trainer sein. Auch dann, wenn man ein schlechtes Ergebnis einfährt, muss man das Positive daraus ziehen. Selbstverständlich muss man auch die weniger positiven Sachen korrigieren. Denn sonst kommt man in keinem Beruf weiter."

Lucien Favre geht es um "Perfektion"

Details seien "immer wichtig - in allen Bereichen, nicht nur im Fußball. Manchmal sind es nur kleine Details, die den Ausschlag gegeben haben. Egal, ob man nun Mechaniker oder Schreiner ist. Es geht um Perfektion. Das ist in allen Berufen wichtig, nicht nur für Fußballspieler oder -trainer."

Favre plädierte für Weiterbildung: "Wenn es möglich ist, sollte man jede Woche etwas dazulernen, um voranzukommen. Ich sehe es meine Pflicht an, sich umzuschauen und zu beobachten, welche Trainingsmethoden und -übungen andere haben. Man sollte auch viel über seinen Beruf und dessen Entwicklung lesen. Das halte ich nur für logisch."