11.02.2020 08:06 Uhr

So könnte der BVB das Brandt-Loch stopfen

Julian Brandt fehlt dem BVB vorerst
Julian Brandt fehlt dem BVB vorerst

Als wäre die 3:4-Niederlage bei Bayer Leverkusen nicht schmerzhaft genug gewesen, verlor Borussia Dortmund in der Partie auch noch Julian Brandt. An alter Wirkungsstätte erlitt der 23-Jährige einen Anriss des Außenbandes im Sprunggelenk.

In den kommenden Wochen muss der angeschlagene BVB-Trainer Lucien Favre nun auf seinen formstarken Kreativspieler verzichten und schnellstmöglich Ersatz finden. sport.de nimmt die Kandidaten unter die Lupe.

  • Emre Can | 2 Saison-Einsätze | 1 Tor | 0 Assists

Nicht nur aufgrund seines traumhaften Treffers in Leverkusen hat der 26-Jährige gute Chancen, auch im kommenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend wieder auf dem Platz zu stehen.

Sollte Favre die Gegentorflut eindämmen wollen, bietet sich ein System mit Doppelsechs an. In diesem Falle wäre Can mit seiner Zweikampfstärke der ideale Partner für Axel Witsel.

Freilich verfügt der Winter-Neuzugang nicht über die Beweglichkeit eines Julian Brandts. Dessen Fähigkeit, den Spielrhythmus zu bestimmen, ist im BVB-Kader einzigartig.

Dennoch könnte Can, der mit dem Ball am Fuß durchaus etwas anzufangen weiß, ein geeigneter Ersatz sein. Nicht zuletzt, weil seine Versuche aus der zweiten Reihe eine echte Waffe sind.

  • Mario Götze | 17 Saison-Einsätze | 3 Tore | 1 Assist

Favre setzt den ehemaligen Nationalspieler weitestgehend als Stürmer oder hängende Spitze ein. Einen Ballverteiler wie Brandt sieht der Coach in Götze nicht. Trotzdem hofft der 27-Jährige auf eine Bewährungschance.

So sehr der Stellenwert des einstigen Superstars gesunken sein mag - technisch zählt Götze in Dortmund immer noch zur Crème de la Crème.

Dass er auch auf engstem Raum kombinieren kann, hat der WM-Held von 2014 in seiner Karriere zu Genüge bewiesen. Nur sind seine Geistesblitze seltener geworden.

Schon länger wird über einen Abgang Götzes spekuliert. In wichtigen Begegnungen blieb dem Offensivmann in jüngerer Vergangenheit meist nur die Zuschauerrolle. Ob sich daran gegen die formstarke Eintracht etwas ändert, bleibt fraglich.

  • Mahmoud Dahoud | 10 Saison-Einsätze | 0 Tore | 1 Assist

Genau wie Götze gehört der frühere Gladbacher nicht gerade zu den Lieblingen von Lucien Favre. Obwohl er vom Profil her der ideale Stellvertreter für den verletzten Brandt wäre - auch Dahoud gilt als Verbindungsspieler mit gutem Auge - würde seine Nominierung gegen Frankfurt überraschen.

Den Vorschusslorbeeren ist der einst für zwölf Millionen Euro verpflichtete Deutsch-Syrer nie gerecht geworden. Im Gegenteil: In seinen wenigen Einsätzen entpuppte sich der 24-Jährige häufig als Risikofaktor.

Eine langfristige Perspektive dürfte Dahoud beim BVB nicht mehr besitzen. Nach zweieinhalb Jahren ohne nennenswerte Entwicklung stehen die Zeichen im Sommer auf Trennung. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Favre das Brandt-Loch anderweitig stopft.

  • Giovanni Reyna | 5 Saison-Einsätze | 1 Tor | 0 Assists

Exakt einhundert Minuten im Profi-Team haben dem 17 Jahre jungen US-Amerikaner gereicht, um sich im schwarz-gelben Starensemble als vollwertige Alternative zu empfehlen.

Reynas Zaubertor im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bremen war vermutlich nur ein Vorgeschmack auf das, was in Zukunft noch kommen wird.

Körperlich muss der Teenager fraglos noch zulegen, um im rauen Bundesliga-Alltag zu bestehen. Fakt ist aber, dass Reyna nahezu alles mitbringt, um der neue Christian Pulisic zu werden.

Favre führt den Edeltechniker seit der Winterpause peu à peu an größere Aufgaben heran - ein Startelf-Einsatz im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt könnte für Reyna nun der sinnvolle nächste Schritt sein.

hlü