Rauball blickt auf BVB-Rettung 2005 zurück

Am 14. März 2020 jährt sich ein historischer Tag in der Geschichte von Borussia Dortmund. Vor 15 Jahren rettete sich der BVB vor der Insolvenz und dem Zwangsabstieg. Präsident Reinhard Rauball blickte nun auf die Rettung des Revierklubs zurück.
"Wir erlebten einen Wettkampf zwischen 'alles zu verlieren' und der Möglichkeit, an finanziellen Mitteln noch mitzunehmen, was unser Sanierungskonzept zuließ", sagte Rauball zum "kicker".
Auf einer mehrstündigen Gläubigerversammlung des Molsiris-Stadionfonds stimmten letztendlich rund 94 Prozent der Anleger dem Sanierungsplan zu und retten den BVB damit.
"Es waren eine Menge Leute dabei, die ein schwarz-gelbes Herz hatten", betonte Rauball und ergänzte: "Das Abstimmungsergebnis als Wunder zu bezeichnen, wäre eine Spur zu hoch gegriffen. Der Zwiespalt zwischen Totalverlust und der Aussicht, wenigstens etwas vom eingesetzten Kapital zu retten, in dem viele steckten, hat uns sehr geholfen."
Bei der Sitzung in Düsseldorf habe eine kritische Stimmung geherrscht. "Das war eine Mischung aus Verärgerung, weil das Investment nicht so funktioniert hatte, wie es angepriesen worden war, und der Einsicht, dass da Vertreter von Borussia Dortmund saßen, die das nicht verbockt hatten. Ich würde von einem deutlichen Knurren im Saal sprechen, aber feindselig war die Atmosphäre nicht", erklärte Rauball.
"Mit dieser Entscheidung gewannen wir Zeit"
Doch die Rettung durch die Eigentümer des Immobilienfonds Molsiris war nur ein erster Schritt: "Mit dieser Entscheidung gewannen wir Zeit, gelöst waren unsere Probleme noch nicht. Wir hatten weiter einiges an Aufräumarbeiten zu erledigen und einige wesentliche Schritte einzuleiten."
Durchatmen konnte der BVB laut Rauball erst als Morgan Stanley die finanziellen Möglichkeiten bereitstellte, das Stadion zurückzukaufen. "Vorher hatten wir dafür jährlich zwischen 15 und 18 Millionen Euro Miete zahlen müssen", so der BVB-Präsident.