28.06.2020 14:39 Uhr

Sané-Fingerzeig? Bayern-Boss erwartet sinkende Ablösen

Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern München
Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern München

Einen Tag, nach dem die Fußball-Bundesliga als erste große europäische Liga ihre Saison 2019/20 in der Corona-Krise zu einem erfolgreichen Ende gebracht hat, hat sich Herbert Hainer, Präsident des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, zur aktuellen Situation geäußert.

Man könne in "Deutschland auch ruhig einmal stolz" darauf sein, dass man als erste große Liga ein Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs erarbeitet und dieses erfolgreich durchgezogen habe, so Hainer im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen".

"So, wie alles seit dem Restart gelaufen ist, finde ich schon, dass der Fußball stets eine vertretbare Position eingenommen, also auch eine gute Rolle gespielt hat", erklärte der Nachfolger von Bayern-Legende Uli Hoeneß weiter. "Ein Profifußballer will seinen Beruf ausüben wie jeder andere auch. Das ist auch gerechtfertigt."

Dennoch erwartet Hainer, dass die Corona-Pandemie nachhaltigen Einfluss auf das Fußball-Geschäft haben wird. Vor allem der Transfermarkt wird die Auswirkungen dem Bayern-Boss zufolge zu spüren bekommen. "Die Transfersummen werden sich meiner Meinung nach nach unten entwickeln. Die Vereine nehmen weniger ein, und meine betriebswirtschaftliche Logik sagt mir: Wenn weniger Geld im Kreislauf ist, kann auch nur weniger ausgegeben werden", vermutet Hainer. 

Ob dies auch auf die Gehälter zutreffe, werde sich hingegen erst noch zeigen. "Spitzenkönner werden immer einen besonderen Preis haben. Das ist in der Kunst, der Musik und der Wirtschaft so, und das wird auch im Sport so bleiben."

Aussagen des 65-Jährigen, die sicherlich auch als Fingerzeig für einen Transfer von Bayern-Wunschspieler Leroy Sané gesehen werden dürfen. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise soll der FC Bayern Manchester City angeblich nur noch eine Summe zwischen 40 und 60 Millionen Euro für den Offensivspieler bieten. Es kamen daher Zweifel auf, ob der Deal in diesem Sommer überhaupt über die Bühne gehen wird.

BVB hätte "theoretisch" Meister werden können

Weiterhin äußerte sich Hainer zum Vorwurf, die Dominanz des FC Bayern schade der Spannung der Bundesliga. "Theoretisch hätte es in den letzten beiden Spielzeiten für Dortmund sowie in dieser Saison für Dortmund oder Leipzig zur Meisterschaft reichen können", so Hainer, der konkretisierte: "Ich kann mich gut erinnern, dass wir noch an unserer Weihnachtsfeier nur Siebter waren - jetzt sind wir mit deutlichem Vorsprung Meister geworden."

Im Vergleich zu seinem Vorgänger Hoeneß will sich Hainer beim FC Bayern eher im Hintergrund bewegen. Das sei immer schon sein Arbeitsstil gewesen und obendrein habe er schlicht "auch nicht so viel Ahnung vom Fußball wie Uli" und äußere sich daher zu "diesem Themenbereich nicht in der gleichen Form wie er".