Effenberg attackiert Hoeneß und den FC Bayern

Der öffentliche Streit zwischen den handelnden Personen im Poker um David Alabas Zukunft bringt Stefan Effenberg zur Weißglut. Mit seinem Ex-Klub FC Bayern und dessen Ehrenpräsident Uli Hoeneß geht der 52-Jährige hart ins Gericht.
"Sein Verhalten erleichtert die Situation natürlich in keinster Weise", urteilte Effenberg in seiner "t-online"-Kolumne über Hoeneß, der Alabas Berater Pini Zahavi im "Sport1"-Doppelpass als "geldgierigen Piranha" bezeichnet hatte. Der Österreicher habe sich wie jeder andere in die Gehaltsstruktur des Triple-Gewinners einzuordnen.
Angeblich will Alaba im Falle einer Vertragsverlängerung 25 Millionen Euro pro Jahr verdienen - Effenberg sieht das kritisch.
"Als Spieler muss ich doch wissen: Will ich bei meinem Verein bleiben und verlängern? Will ich den Verein verlassen – und das am liebsten heute? Oder will ich meinen Vertrag erfüllen und dann noch mal etwas Neues ausprobieren?", fragte "Effe".
Anscheinend gehe es Alaba "gar nicht um zwei, drei Millionen Euro Jahresgehalt, sondern um Respekt und Wertschätzung. [...] Der Spieler kann sich nicht alles gefallen lassen. Denn so geht man nicht mit einem Spieler um", stellte der frühere Nationalspieler klar.
Von einem Happy End in der Causa ist Effenberg nicht mehr vollends überzeugt. "Die Vertragsverhandlungen stecken definitiv in einer Sackgasse – und Uli Hoeneß hat einen großen Teil dazu beigetragen", kritisierte er.
Scharfe Kritik am "Rumgeeier" beim FC Bayern
Effenberg machte zudem deutlich, dass ihm "das ganze Rumgeeier" beim FC Bayern "auf die Nerven" gehe. Dies betreffe sowohl Alaba als auch den Spanier Thiago, der seit längerem mit einem Wechsel nach England in Verbindung gebracht wird.
"Es ist legitim zu sagen, dass man etwas anderes machen möchte. Allerdings sagte Thiago zuletzt wieder, er habe nie einen Abschied forciert – und trainiert derzeit mit, als wäre nichts gewesen", so der 52-Jährige.
Der "größte Leidtragende" der Situation sei Trainer Hansi Flick. "Er weiß nicht, auf wen er in dieser Saison wirklich bauen kann oder wie seine Achse aussieht. Es geht eben nicht um unwichtige Spieler, sondern um ganz entscheidende", betonte Effenberg.
Der FC Bayern habe "schon die ein oder andere Baustelle – oder sogar Großbaustelle", resümierte Effenberg.