26.09.2020 11:49 Uhr

Hoeneß-Klüngelei: Uli sprach sich wohl gegen Sebastian aus

War wohl zunächst gegen die Verpflichtung seines Neffen Sebastian: Bayern Münchens langjähriger Präsident Uli Hoeneß
War wohl zunächst gegen die Verpflichtung seines Neffen Sebastian: Bayern Münchens langjähriger Präsident Uli Hoeneß

Sebastian Hoeneß gelang als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern der Durchbruch im deutschen Fußball. Offenbar wäre es beinahe zu der Erfolgsgeschichte des heutigen Hoffenheim-Coaches aber gar nicht erst gekommen. Der Grund war sein Onkel Uli Hoeneß.

Wie der "Sportbuzzer" berichtet, war der langjährige Präsident des FC Bayern zunächst gegen die Verpflichtung seines Neffen. Im Sommer 2017 suchten die Münchner nach einem neuen Übungsleiter in der Nachwuchsabteilung. Allen voran Bayern Münchens Co-Trainer Hermann Gerland soll sich diesbezüglich ausdrücklich für Sebastian Hoeneß ausgesprochen haben.

Uli Hoeneß habe dem Bericht zufolge jedoch verhindern wollen, dass es nach außen hin nach "Vetternwirtschaft oder Klüngelei" aussehen könnte. Zudem habe er seinem Neffen keine zusätzliche Bürde auferlegen wollen.

Letztlich wechselte Sebastian Hoeneß im Sommer 2017 doch von RB Leipzig in die Jugendabteilung des Rekordmeisters. Zwei Jahre lang betreute er die U19 des FC Bayern. Zur Saison 2019/2020 stieg er dann zum Trainer der zweiten Mannschaft auf und führte das Team auf Anhieb zur Meisterschaft in der 3. Liga. Zudem wurde er als Trainer des Jahres geehrt.

Bayern vs. Hoffenheim: Besondere Brisanz für Familie Hoeneß

Zur neuen Bundesliga-Saison wagte Sebastian Hoeneß schließlich den Sprung ins Oberhaus und heuerte für drei Jahre bei der TSG Hoffenheim an. Mit den Kraichgauern erlebte er einen durchwachsenen Saisonstart, feierte aber zum Auftakt zwei knappe Siege. Zunächst zitterte sich Hoffenheim im DFB-Pokal gegen den Chemnitzer FC im Elfmeterschießen eine Runde weiter, dann folgte ein 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Köln am ersten Spieltag.

Nun trifft Hoeneß am 2. Spieltag ausgerechnet auf seinen Ex-Klub Bayern München. Ein Duell mit besonderer Brisanz für die Familie, wie sein Vater Dieter Hoeneß gegenüber dem "Sportbuzzer" erklärte.

"Es ist doch klar, dass ich bei diesem Spiel Sebastian die Daumen drücke. Andererseits habe ich nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich große Sympathien für den FC Bayern habe und mir natürlich wünsche, dass sie erneut deutscher Meister werden", so Dieter Hoeneß, der zwischen 1979 und 1987 selbst acht Jahre lang beim Branchenprimus als Mittelstürmer aktiv war.