11.02.2021 12:21 Uhr

"Machtkampf" und "unwürdige Schlammschlacht" beim HSV?

"Unwürdige Schlammschlacht" sorgt für Wirbel beim HSV

Trotz der positiven sportlichen Entwicklung der letzten Monate droht dem Hamburger SV neuer Ärger. Hintergrund: ein Machtkampf in der Klub-Führung rund um HSV-Präsident Marcell Jansen.

Sportlich läuft es beim HSV: Nach 20 Spieltagen führen die Rothosen dank einer Ausbeute von 41 Punkten die Tabelle der 2. Bundesliga vor dem VfL Bochum und Holstein Kiel (beide 39) an. Der ersehnte Aufstieg ist im dritten Jahr der Zweitklassigkeit zumindest Stand jetzt aus eigener Kraft zu schaffen.

Hinter den Kulissen ist es in der Hansestadt allerdings einmal mehr extrem unruhig. Von einem "Machtkampf" sowie einer "Zerreißprobe" und dem "heftigsten Lagerkampf seit Jahren" schreibt die "Hamburger Morgenpost" gar. Dem ehemaligen Bundesliga-Dino drohe die "komplette Spaltung".

Demnach sei im zerstrittenen HSV-Präsidium mit Chef Marcell Jansen, Vize Thomas Schulz und Schatzmeister Moritz Schaefer nach einem Zusammentreffen am vergangenen Montag weiter keine Einigung im Hinblick auf einen Termin für eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Sicht. Sogar Gerichte könnten in der "unwürdigen Schlammschlacht" bald entscheiden, berichtet das Blatt.

HSV: Rückkehr von Bernd Hoffmann denkbar?

Schulz und Schaefer sollen anstreben, den Aufsichtsrat der für den Profi-Fußball zuständigen HSV AG fast komplett abzulösen und neu zu besetzen. Vor allem Finanz-Vorstand Frank Wettstein hätte dann keine Zukunft mehr, heißt es. Sport-Vorstand Jonas Boldt könnte ebenfalls wackeln. Zweimal habe der HSV-Beirat in den letzten Wochen bereits den geplanten Umsturz verhindert.

Schulz sieht sich derweil selbst mit einem Abwahlantrag konfrontiert, weil ihm alle HSV-Gremien das Vertrauen entzogen hätte, so die "MoPo" weiter. Um das Präsidiumsmitglied von seinem Posten zu entbinden, bedürfte es allerdings einer Zwei-Drittel-Mehrheit der mehr als 80.000 Mitglieder. Eine rein digitale Mitgliederversammlung lehne das Schulz-Schaefer-Lager aus finanziellen und technischen Gründen jedoch ab.

Pikant: Auch der ehemalige Klub-Chef Bernd Hoffmann soll in den Plänen von Schulz und Schaefer eine Rolle spielen. Er war im Frühjahr 2020 nach einem Disput mit Wettstein und Boldt freigestellt worden und hatte sich daraufhin mit dem HSV auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Seitdem führen Wettstein und Boldt die HSV AG als Duo.