Calmund stellt Schalke "Armutszeugnis" aus

Der langjährige Bundesliga-Manager Reiner Calmund hat wegen des Umgangs mit dem scheidenden Sportvorstand Jochen Schneider deutliche Kritik am FC Schalke 04 geübt.
Der abstiegsbedrohte Bundesligist stelle sich selbst "ein ziemliches Armutszeugnis aus", schrieb Calmund in einem Gastbeitrag für das Portal "Sportbuzzer". Die Verkündung der Trennung von Schneider zum jetzigen Zeitpunkt deute auf "eine unnötige und getriebene Hektik" hin, "mit der man Stresssituationen nicht beruhigt, sondern erweitert."
Calmund ergänzte: "Ein Mann wie Jochen Schneider würde Schalke in meinen Augen im Vorstand guttun, nicht als Manager an der Front, sondern als Stratege im Hintergrund."
Schneider habe in seinen Augen breite "Anerkennung und Zustimmung in der Branche" erfahren, berichtete Calmund. "Direkt nach der Schalker Bekanntgabe zu seinem Sommer-Aus konnte ich mit seinen langjährigen Kollegen Ralf Rangnick, Oliver Mintzlaff und Fredi Bobic telefonieren." Sie alle hätten Schneider "für seine erstklassige Fachkompetenz und ein riesiges internationales Netzwerk gelobt", so der 72-Jährige, der von 1976 bis 2004 in verschiedenen Funktionen bei Bayer Leverkusen tätig gewesen war.
FC Schalke 04: Kaderplanung mit Büskens und Co. "gute und richtige Idee"
Schneider verfüge über einen Ruf als "sympathischer und absolut zuverlässiger Kollege", erklärte Calmund. "Berücksichtigt man, dass Schneider erklärt hatte, dass er beim Abstieg seinen Hut auf Schalke nimmt und auf das ihm zustehende Jahresgehalt verzichtet, dann war die Entscheidung und neuerliche Aufregung zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig."
Immerhin: Dass auf Schalke nach Schneiders Entmachtung nun "Eurofighter" Mike Büskens, U19-Coach Norbert Elgert und Nachwuchs-Chef Peter Knäbel für die Kaderplanung zuständig sind, bewertete Calmund als "eine gute und richtige Idee, das sind Fachleute".