15.09.2021 14:16 Uhr

Ex-BVB-Star: So löst Dortmund seine Abwehrprobleme

Thomas Helmer (r.), hier neben Torwart-Legende Teddy de Beer
Thomas Helmer (r.), hier neben Torwart-Legende Teddy de Beer

Vor dem Start der Gruppenphase in der Champions League hat Borussia Dortmund ambivalente Leistungen in dieser Saison gezeigt. In der Bundesliga und wohl auch in ganz Fußball-Europa gehört der BVB zu den offensivstärksten Mannschaften überhaupt, begeistert mit mutigem und kraftvollem Angriffsfußball. In der Hintermannschaft allerdings haben die Schwarz-Gelbe zum Teil große Probleme, kassierten in sechs Pflichtspielen in dieser Spielzeit schon zwölf Gegentreffer. Ex-BVB-Abwehrspieler Thomas Helmer weiß, worauf es jetzt ankommen könnte.

Der Europameister von 1996 stand sechs Jahre lang beim BVB unter Vertrag, ehe er anschließend für sieben Jahre beim FC Bayern München unterschrieb. "Die ganze Mannschaft muss vielleicht auch mal wieder ein bisschen defensiver denken", meinte Helmer im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten".

Einzig Stürmerstar Erling Haaland komme vielleicht eine Sonderrolle zuteil, wie der 56-Jährige weiter ausführte: "Als Defensivspieler würde ich sagen: Alles gut, mein Lieber, du darfst noch fünf Tore schießen. Aber an den Rest deiner Jungs da vorne: Seht zu, dass ihr auch mal nach hinten arbeitet!"

Am letzten Bundesliga-Wochenende kassierte Borussia Dortmund satte drei Gegentore bei Bayer Leverkusen, gewann nach spektakulärem Spielverlauf trotzdem mit 4:3. Helmer ist sich sicher: "Es geht in der Bundesliga sicherlich in einigen Spielen gut, aber international wird das sehr, sehr schwierig."

BVB hinten zu nachlässig? Helmer will "Old School"-Fußball sehen

Der BVB legt am Mittwochabend mit dem Gastspiel in Istanbul beim türkischen Meister Besiktas los, hat ansonsten noch Lissabon-Klub Sporting und Ajax Amsterdam in der Vorrundengruppe C zu bespielen. Beides Kontrahenten, die ebenfalls für ein munteres Offensivspiel bekannt sind.

Helmer gab seinem Ex-Klub, für den er in seiner aktiven Karriere 190 Bundesliga-Partien bestritt, eine bessere ergebnisorientierte Balance in den Spielen mit auf den Weg: "Wenn man führt, darf man sich auch einfach mal hinten reinstellen. Immer den gleichen Spielstil zu verfolgen, der auch viele Risiken birgt, wenn man den Ball verliert - ich weiß nicht."

Helmer, der in den letzten Jahren vor allem mit seiner Modertoren-Tätigkeit beim "Sport1-Doppelpass" im deutschen Fußball präsent war, wisse zwar, dass seine Herangehensweise "Old School" sei. Dennoch betonte er weiter: "Marco Reus hat es auch gesagt: 'Wir können nicht immer fünf Tore schießen wenn wir hinten vier bekommen.' Das merkt die Mannschaft ja auch selbst. [...] Da müssen sie jetzt weiter dran arbeiten", so der Ex-Nationalspieler.