Im Sommer 2017 angelte sich der FC Bayern München mit Joshua Zirkzee ein international begehrtes Top-Talent. Wie der Angreifer nun durchblicken ließ, wäre er um ein Haar aber gar nicht in München gelandet.

"Ich habe damals die Saison mit Feyenoord beendet und mir meine Möglichkeiten angeschaut. Ronald Koeman war damals Trainer beim FC Everton und ich dachte, als Niederländer würde ich da vielleicht mehr Aufmerksamkeit bekommen", schilderte der 20-Jährige im Gespräch mit "Het Nieuwsblad". 

Letztlich habe er dem Klub aus England aber abgesagt, auch weil der deutsche Rekordmeister interessiert war. Dennoch musste Zirkzee um seine Chance beim FC Bayern kämpfen. "Bayern kam, um mich zu scouten. Ausgerechnet dann hatte ich aber zwei schlechte Spiele. Ich habe ihnen dann gesagt: 'Gebt mir ein Probetraining, dann werde ich euch überzeugen'".

Tatsächlich gewann Zirkzee die Verantwortlichen in München für sich, die schließlich etwa 150.000 Euro für seine Dienste nach Rotterdam überwiesen.

Zirkzee spricht über kolossalen Fehlschuss beim FC Bayern

Nachdem er die Jugendmannschaften des FC Bayern durchlaufen hatte, legte der Niederländer auch in der Bundesliga einen fulminanten Start hin. In seinen ersten beiden Auftritten im Oberhaus traf er jeweils nach nur wenigen Minuten als Joker. Diese Quote konnte er aber nicht halten. 

Unter Hansi Flick rutschte er immer weiter aus der Rotation und war in der vergangenen Rückrunde bereits an den italienischen Erstligisten Parma Calcio verliehen. Auch die Vorbereitung unter dem neuen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann lief für ihn eher durchwachsen und wurde von einem kolossalen Fehlschuss im Testspiel gegen Ajax Amsterdam gekrönt.

Diese Panne gegen Ajax, als er aus drei Metern das leere Tor nicht traf, hängt ihm immer noch nach, gab der Youngster zu. Dass er ein grundsätzliches Problem mit Arroganz habe, sei aber falsch: "Ich habe mein ganzes Leben gehört, dass ich arrogant bin, das ist aber nur eine Wahrnehmung", erläuterte er.

Die Wochen nach dem Ajax-Spiel seien für ihn allerdings hart gewesen. "Mir wurden damals Beleidigungen geschickt und meine Familie wurde attackiert, manche waren sogar rassistisch". Zwischenzeitlich zog sich der Offensivspieler deshalb ganz aus den sozialen Netzwerken zurück.

Aktuell kämpft Zirkzee als Leihspieler beim RSC Anderlecht um eine neue Chance beim FC Bayern.