Nur ein Schuss vor den Bug oder handfeste Krise? Das 0:4 des BVB in der Champions League bei Ajax Amsterdam warf einige Fragen auf. Für Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann steht nach dem desolaten Auftritt der Dortmunder fest: Es muss sich etwas ändern - und zwar schnell.

Selten war der BVB zuletzt so chancenlos wie im Spiel gegen Ajax Amsterdam, selten ließ er sich derart von einem Gegner überlaufen, wie bei dem 0:4 in der Johan-Cruyff-Arena. Zwar sparten die Beteiligten nach der Partie nicht mit Selbstkritik, doch "Sky"-Experte Dietmar Hamann reicht das nicht. Der ehemalige Profi fordert dringend Veränderungen. 

"In Amsterdam so unterzugehen, sich so zu ergeben, das ist nicht akzeptabel", schoss Hamann in seiner "Sky"-Kolumne gegen die Schwarz-Gelben. Doch damit nicht genug: Der Ex-Nationalspieler glaubt bei der Borussia eine Entwicklung erkannt zu haben, die ihm Sorgen bereitet.

"Ich habe mir noch einmal die Ergebnisse der bisherigen Dortmunder Spiele angeschaut. Richtig geglänzt haben sie auch bei Siegen selten", kritisierte Hamann, der meinte, die aktuelle Tabellensituation in der Bundesliga täusche womöglich über das wahre Leistungsvermögen der Mannschaft hinweg: "Sie stehen nur einen Punkt hinter Bayern, die Tabellensituation schmeichelt ihnen aber."

Sollte der BVB weiterhin so auftreten wie in Amsterdam, werde der Rückstand auf den FC Bayern "schnell wachsen", mutmaßte Hamann. Daher sei es jetzt "an der Zeit, Dinge anzusprechen und zu ändern", forderte der 48-Jährige.

BVB in der Krise? Hamann sieht "ratlosen" Marco Rose

Ob Trainer Marco Rose der richtige Mann für diese Veränderungen ist, wagt Hamann zumindest im Moment zu bezweifeln. Dass der Trainer nach dem Amsterdam-Spiel erklärte, er habe keinen Spieler wie Joshua Kimmich in den eigenen Reihen, ist in den Augen des "Sky"-Experten ein echtes Alarmsignal.

"Das zeigt, wie frustriert Marco Rose ist und dass er im Moment keine Antwort hat", will Hamann beim Trainer der Schwarz-Gelben eine gewisse Ratlosigkeit erkannt haben. Für die nahe Zukunft sieht der Ex-Nationalspieler durchaus weitere Probleme auf die Dortmunder zukommen, denn: "Sie haben schon drei Pflichtspiele verloren, aber die großen Gegner in Champions League und in der Bundesliga kommen erst noch."