19.01.2022 11:36 Uhr

Vereins-Legende übersät "verängstigten" VfB mit Ratschlägen

Beim VfB Stuttgart läuft es in der Offensive derzeit einfach nicht rund
Beim VfB Stuttgart läuft es in der Offensive derzeit einfach nicht rund

Seit fast 400 Minuten ist der VfB Stuttgart mittlerweile schon ohne eigenen Treffer. Eine Negativ-Spirale, die nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern auch bei einer Vereinsikone zu Sorgenfalten führt.

Er weiß wie es geht: Karl Allgöwer hat in seiner Zeit beim VfB Stuttgart zwischen 1980 und 1991 167 Tore erzielt. Doch der heute 65-Jährige kann ebenso gut nachvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn es nicht läuft.

"Die Spieler sind mittlerweile vor dem Tor verängstigt. Diese Angst wird umso größer, je näher man dem gegnerischen Tor kommt. Es ist einfach keine Sicherheit da", erklärte Allgöwer gegenüber "Bild" und fügte an: "Und wenn man sich als Spieler Gedanken über die Torflaute macht, trifft man erst recht nicht mehr."

Der Offensiv-Maschinerie rund um Sasa Kalajdzic fehle es an "Kaltschnäuzigkeit". "Aber die kommt nur, wenn du Selbstvertrauen hast. Mittlerweile hat sich in den Köpfen der Spieler festgesetzt: Wenn wir ein Gegentor kassieren, verlieren wir", sagte Allgöwer.

Allgöwer: "Wenn ich Stürmer-Trainer beim VfB Stuttgart wäre ..."

Das Problem im Team von Pellegrino Matarazzo sei auch, dass besagter Kalajdzic die ganze Last alleine tragen müsse. "Der Druck lastet schwer auf ihn. Hinzu kommt, dass er längst noch nicht wieder der Alte sein kann, die schwere Verletzung wird er immer noch im Hinterkopf mit sich herumtragen", sagte der ehemalige Stürmer über den 24-jährigen Österreicher, der über vier Monate aufgrund von Schulterproblemen fehlte.

"Meine Hoffnung ist, dass ein junger, unbelasteter Spieler im Schatten von Kalajdzic sein Ding macht", blickte Allgöwer nach vorn und hatte auch einen Rat für die Verantwortlichen parat.

"Wenn ich Stürmer-Trainer beim VfB wäre, würde ich vermehrt Standards trainieren. Damit kann man den Gegner überraschen", so Allgöwer.

"Ganz wichtig auch: Man darf die Situation nicht einfach laufen lassen. Man muss etwas ändern, muss den alten Trott durchbrechen. Daher finde ich es auch gut, dass die Mannschaft ins Trainingslager reist, auch um einen neuen Impuls zu setzen."

Der VfB Stuttgart muss am Samstag zum Derby beim SC Freiburg ran (15:30 Uhr).