27.01.2022 11:12 Uhr

Aussortierter Becker beklagt "Negativspirale" auf Schalke

Vom FC Schalke 04 an Hansa Rostock ausgeliehen: Timo Becker
Vom FC Schalke 04 an Hansa Rostock ausgeliehen: Timo Becker

Der zu Hansa Rostock geflüchtete Abwehrspieler Timo Becker hat auf seine schwierigen letzten Monate beim FC Schalke 04 zurückgeblickt.

Unter Cheftrainer Dimitrios Grammozis wurde Timo Becker beim FC Schalke 04 in der laufenden Saison kaum berücksichtigt, obwohl er sich in der Abstiegssaison zuvor eigentlich im Kader festgespielt hatte - ein bitterer Karriere-Knick für den 24-Jährigen.

"Es ist mental sehr schwierig, über einen längeren Zeitraum wenig zu spielen und kaum Chancen zu bekommen", bekannte Becker gegenüber der "WAZ".

Er sei immer mehr "in eine Negativspirale" geraten, in seiner noch jungen Laufbahn war dies "nicht das erste Mal. Schon in der Vergangenheit lief bei mir nicht immer alles glatt, und aus diesen Phasen habe ich gelernt", sagte Becker. Er habe auf Schalke dennoch versucht, "in jedem Training 100 Prozent" zu geben.

Timo Becker beim FC Schalke 04 "vom Kopf her nicht anwesend"

Ein herber Rückschlag war für Becker schließlich die Versetzung in die zweite Mannschaft, mit der er in der Hinrunde plötzlich in der Regionalliga West spielen musste.

"Als ich zur U23 geschickt wurde, war ich in den ersten beiden Spielen vom Kopf her noch nicht anwesend. Die ganze Situation war zu viel für mich", schilderte Becker.

Viele Gegner würden gegen Bundesliga-Profis eine Extra-Motivation an den Tag legen und bisweilen überhart zu Werke gehen. "Und ich muss zugeben: Nach den schwierigen Monaten in der 2. Liga war ich dafür mental nicht stark genug", sagte Becker.

Kehrt Timo Becker nicht mehr zum FC Schalke 04 zurück?

Eigentlich sah sich der gebürtige Hertener als fester Bestandteil einer Schalker Mannschaft, die den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffen kann, zumal sein Vertrag bis 2023 verlängert wurde.

"Von diesen Gefühlen habe ich mich leiten lassen und gedacht, dass ich in der 2. Bundesliga Stammspieler sein kann. Ich wollte Schalke unbedingt dabei helfen, den Aufstieg zu schaffen", so Becker.

Dass seine Chancen immer weniger wurden, habe ihn sehr "getroffen und mental heruntergezogen", eine solche Situation sei extrem "schwer für den Kopf".

Nun will sich der Abwehrspieler auf Leihbasis bei Hansa Rostock die nötige Spielpraxis erarbeiten. Ob er zum Saisonende noch einmal nach Gelsenkirchen zurückkehrt, könne er derzeit noch nicht absehen.

"Klar, kann ich mir vorstellen, zu Schalke zurückzukehren, doch in erster Linie geht es jetzt darum, in Rostock die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Im Sommer werden wir dann sehen, wo ich lande", sagte Becker.