09.02.2022 11:15 Uhr

Aufstiegs-Desaster des HSV "kein Thema" für Glatzel

Traf gegen Darmstadt 98 gleich vierfach: HSV-Stürmer Robert Glatzel
Traf gegen Darmstadt 98 gleich vierfach: HSV-Stürmer Robert Glatzel

Mit seinem Rekord-Hattrick hat Robert Glatzel den HSV endgültig zurück ins Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga geschossen. Nach vier Jahren Zweitklassigkeit soll in diesem Sommer die Rückkehr ins Oberhaus gelingen - auch mit Hilfe von Glatzels Toren am Fließband.

Der 28-Jährige ist einer der Dauerbrenner beim HSV, stand in bislang allen 21 Saisonspielen auf dem Rasen. Und auch wenn der Angreifer, der im Sommer als Nachfolger von Simon Terodde verpflichtet wurde, zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte, zeigt seine Formkurve in den letzten Wochen rasant nach oben.

Acht seiner bisherigen 14 Saisontore erzielte der Deutsch-Eritreer in den vergangenen fünf Partien - darunter sein Sensations-Viererpack im Spitzenduell bei Darmstadt 98 am letzten Sonntag.

Dabei stellte der Mittelstürmer en passant eine Zweitliga-Bestmarke ein: Glatzel war wie Nils Petersen (SC Freiburg) und Hans Haunstein (1860 München) vom Anpfiff bis zur 13. Minute drei Mal in Folge erfolgreich.

Die spielerisch-offensive Ausrichtung, die der HSV unter Trainer Tim Walter pflegt, kommt dem 28-Jährigen dabei zugute. "Ich bin nicht so sehr der Typ Stürmer, der in der Box steht und wartet, sondern ich spiele gerne mit. Außerdem kreieren wir viele Chancen", sagte er im Interview mit der "Sport Bild".

HSV arbeitet am Image der Unaufsteigbaren

Der lange Zeit als unabsteigbar geltende Bundesliga-Dino arbeitet mittlerweile unfreiwillig am Image des Unaufsteigbaren. Die letzten vier Spielzeiten lief der HSV jeweils auf Rang vier ins Ziel ein, die Rückkehr in die Bundesliga verspielten die Rothosen meist mit einer schwachen Rückrunde.

In diesem Jahr soll alles besser werden, die Desaster der letzten Jahre seien laut Glatzel in der HSV-Kabine "überhaupt kein Thema. Dafür sind zu viele neue Spieler und ein neues Trainerteam hier."

Der Angreifer warnte gleichzeitig vor vorschnellen Lobeshymnen: "Wir haben noch nichts erreicht. Wir sollten in der jetzigen Situation nicht anfangen, uns abzufeiern. Wir haben hier noch etwas vor."

HSV mittendrin: Aufstiegsrennen so eng wie lange nicht mehr

In der 2. Liga geht es in dieser Saison so eng zu wie lange nicht mehr. Lediglich zwei Zähler trennen den Tabellenführer vom -sechsten. Im direkten Duell der Aufstiegsanwärter trifft der HSV (4.) am Samstag auf das punktgleiche Heidenheim (6.).

In Ostwürttemberg gelang Glatzel einst der Durchbruch bei den Profis. Er freut sich auf das Wiedersehen mit diesem "besonderen Verein", erkennt aber durchaus auch eine Stolpergefahr: "Die Heidenheimer werden unterschätzt, aber das könnte eine Waffe für sie sein. Dazu haben sie den Vorteil, eine eingespielte Mannschaft mit einem eingespielten Trainerteam zu haben. Hinzu kommt der Standort: Dort ist es allgemein ruhiger als bei den großen Traditionsvereinen."