27.03.2022 11:27 Uhr

Oliver Bierhoff nimmt Thomas Müller in Schutz

Thomas Müller wurde von Oliver Bierhoff in Schutz genommen
Thomas Müller wurde von Oliver Bierhoff in Schutz genommen

Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff hat Thomas Müller in Schutz genommen. Der Offensivspieler des FC Bayern hatte zuletzt in einer DFB-PK mit Aussagen über die Menschenrechtslage bei WM-Gastgeber Katar für Ärger im Netz gesorgt.

Am Morgen nach dem 2:0-Erfolg über Israel in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Katar war nicht nur der Arbeitssieg des DFB-Teams Thema, sondern auch Thomas Müller. Nicht, weil der Offensiv-Allrounder des FC Bayern kurz vor dem Abpfiff einen Elfmeter an den Pfosten setzte, sondern weil er im Vorfeld mit seiner Einschätzung zur Lage im Gastgeber-Land für Irritationen gesorgt hatte.

"In Ländern mit einer anderen Kultur, im Nahen Osten, gibt es einige Dinge, wo eine andere Gesetzesgrundlage und -umsetzung gibt, bei Frauenrechten, Arbeitsrecht", hatte Müller unter anderem am Mittwoch in einer Pressekonferenz gesagt, "Dinge, die wir mittlerweile als normal ansehen - wie Frauenrechte", und mit diesen Relativierungen für einen Shitstorm in den Sozialen Medien gesorgt.

Für Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff geht der Ärger über Müllers Aussagen jedoch zu weit. "Thomas wollte sicher nicht die Probleme in Katar minimieren, er wollte einfach deutlich machen, dass es auch anderswo Probleme gibt", nahm Bierhoff den Bayern-Star bei "Bild" in Schutz. 


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Gefragt danach, was bei einem Termin mit Amnesty International und Human Rights Watch herausgekommen sei, den die Nationalspieler zuvor besucht hatten, hatte Müller erklärt:

"Es ging um Menschenrechtsverletzungen, die gibt es prinzipiell in jedem Land, auch in Deutschland", und damit wohl nach Ansicht vieler Nutzer von den Problemen in Katar abgelenkt, wo nach Informationen des "ZDF" allein beim Bau der Sportstätten für die WM über 15.000 Arbeitsmigranten gestorben sind.


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"Wir versuchen natürlich mit offenen Augen da ranzugehen, für uns als Sportler steht der Sport trotzdem an anderer Stelle", führte Müller aus. "Aber wir hoffen, dass trotzdem etwas passiert, auch über die Verbände Hebel in Bewegung zu setzen, dass sich die Lage bessert."