17.05.2022 10:29 Uhr

Nur im "Windschatten" der Bayern? BVB-Boss widerspricht

Befürworter der Reform der Champions League: BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer
Befürworter der Reform der Champions League: BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer

Borussia Dortmund hat dem FC Bayern erneut zur Meisterschaft gratulieren müssen. Nach Vorstellung des BVB identifiziert sich der Klub aber nicht nur mit der Anzahl an gewonnener Silberware. Das machte Geschäftsführer Carsten Cramer deutlich.

"Borussia Dortmund ist mehr als nur ein Verein im Windschatten des FC Bayern München", zitiert "Ruhr Nachrichten" den Dortmunder Geschäftsführer Carsten Cramer aus seinem Beitrag auf der Branchenmesse "Fußballkongress".

Der BVB sehe sich auch in gesellschaftlicher Hinsicht als bedeutenden Klub in Deutschland und in Europa. "Von einem Fußballverein wird mehr erwartet als Tore und Punkte, da hat sich das Anspruchsverhalten der Fans geändert. Zurecht, wie ich finde", so Cramer. Der Revierklub hatte wegen der Corona-Pandemie sein Stadion etwa zeitweise zu einem Impfzentrum umfunktioniert, auch andere Hilfsprojekte wurden realisiert, um den Menschen in der Region zu helfen. 

Gleichwohl sei die Dominanz des FC Bayern auf nationaler Ebene eine Gefahr, da das internationale Interesse an der Bundesliga schwinde. "Im Ausland fehlt für die Attraktivität der Wettbewerb an der Spitze. Da streuen wir uns keinen Sand in die Augen, gerade im Vergleich mit der Premier League, der Champions League oder Netflix und anderen Freizeitaktivitäten, mit denen wir konkurrieren", bekannte der Geschäftsführer.

Cramer kontert Kritik an Königsklassen-Reform

Finanziell, so Cramer, mache er sich um die Bundesligisten mittlerweile indes keine allzu großen Sorgen mehr. "Wenn ich die vollen Stadien nach dem Ende der Corona-Einschränkungen sehe, dann ist es um die Bundesliga offensichtlich nicht so schlecht bestellt." Zwar seien manche Klubs "mit brennendem Arsch" durch die Pandemie gerutscht, nun sei das Größte aber überstanden.

Dem BVB, der sich als Vizemeister in der Saison 2021/22 erneut für die Teilnahme an der Champions League qualifiziert hat, winken dank der unlängst verabschiedeten Reform bald sogar zusätzliche Einnahmen in Höhe von nicht weniger als 40 Millionen Euro. Diese, so die Kritik, würden die nationale Schere zwischen den Klubs nur noch größer machen.

Cramer sieht die Reform jedoch "durchaus positiv", man dürfe "die Entscheidungen auf internationaler Ebene nicht per se schlechtreden". Es handele sich bei der Reform um einen "Kompromiss". Mit den Zusatzeinnahmen wolle der Revierklub künftig vielmehr den nationalen Wettbewerb stärken.