18.05.2022 08:57 Uhr

Bobics Stuhl wackelt mächtig - Korb von Niko Kovac

Fredi Bobic steht bei Hertha BSC in der Kritik
Fredi Bobic steht bei Hertha BSC in der Kritik

Für Hertha BSC steht am Donnerstagabend (20:30 Uhr) zwar noch die Relegation an, doch hinter den Kulissen wird bereits mächtig gearbeitet, um den Hauptstadtklub auf die kommende Saison vorzubereiten. Einer, der maßgeblich damit beschäftigt ist, ist Fredi Bobic. Doch der Hertha-Manager steht selbst in der Kritik, sein Stuhl wackelt.

Im Sommer 2021 wechselte Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt zu Hertha BSC. Statt mit der SGE am Mittwochabend in Sevilla das Finale der Europa League zu genießen, muss der Sportchef mit den Berlinern weiter um den Klassenerhalt bangen. Gleichzeitig steht für den 50-Jährigen die ungewisse Planung für die kommende Spielzeit an. Ein neuer Cheftrainer muss her, Interimscoach Felix Magath soll ungeachtet des Ausgangs der Relegation nicht weitermachen.

Gespräche gab es nach Informationen von "Sport Bild" schon mit den Beratern von Sandro Schwarz, der derzeit noch Dinamo Moskau trainiert. Auch der freigestellte Gladbach-Coach Adi Hütter gilt in Berlin als Kandidat. Zuletzt wurde auch immer wieder Niko Kovac gehandelt, der in Berlin geboren ist und selbst schon für Hertha spielte. Doch der ehemalige Frankfurt- und Bayern-Coach, der Anfang des Jahres bei AS Monaco entlassen wurde, hat dem "Big City Club" laut dem Bericht erneut abgesagt.

Für Bobic ist die Trainersuche nicht nur deshalb aufreibend, weil bislang noch unklar ist, in welcher Liga Hertha 2023/23 spielt, sondern auch, weil der Manager nach bereits zwei gescheiterten Trainern (Pál Dárdai, Tayfun Korkut) und einem Interimscoach (Felix Magath) innerhalb seines Premierenjahres nun endlich einen Erfolg auf der Position des Übungsleiters braucht. 

Hertha BSC: Dárdai-Trennung wird Bobic angelastet

Intern bestehen nämlich längst immer mehr Zweifel daran, dass Bobic die Berliner in eine erfolgreiche Zukunft führen kann. Seine Fürsprecher werden nach "Sport Bild"-Infos immer weniger. Hauptkritikpunkte: Die Trennung von Dárdai wird ihm als Fehler angelastet, ungeachtet dessen, dass es zwischen der Hertha-Ikone und dem Manager auf menschlicher Ebene nicht funktionierte. Auch Bobics Verpflichtung von Korkut wird als Fehleinschätzung gewertet. 


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Doch nicht nur auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene gibt es Kritik. Auch in der Mannschaft wird Bobic dem Bericht nach kritisch beäugt, weil er kaum in Erscheinung tritt, den Spielern auf Zukunftsfragen oft keine Antworten geben kann oder will.

Hertha-Profis reagieren mit Unverständnis

Als prominentestes Beispiel wird Niklas Stark genannt. Der Routinier hatte aus den Medien erfahren, dass er nach sieben Jahren nicht mehr gebraucht wird. Doch damit nicht genug: Dass er dann aber keinen Abschied im letzten Heimspiel bekam, stieß im Team auf Unverständnis.

In der Geschäftsstelle soll es zudem einen Graben zwischen den alteingesessenen Mitarbeitern und den neu von Bobic installierten geben.

Zuletzt ist unklar, wie es bei Hertha auf Präsidentenebene weitergeht. Ob Werner Gegenbauer weitermacht, ist offen. Nachfolge-Kandidat Kay Bernstein soll Bobic laut "Sport Bild" aus "sportlichen und arbeitsathmosphärischen Gründen" kritisch sehen.